Egal ob du erst das Gärtnern für dich entdeckt hast oder schon ein alter Hase auf dem Gebiet bist. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Welche Kräuter gibt es? Gerade in Sachen Gartenkräuter gibt es eine schier unendliche Auswahl. Deshalb will ich dir heute erzählen, welche Kräuter im Garten nicht mehr wegzudenken sind und die auch in deinem Gemüsegarten nicht fehlen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Basilikum
Basilikum (insbesondere der „Genoveser Basilikum“) ist ein Klassiker unter den Kräutern. Er kann sowohl im Haus auf der Fensterbank gedeihen, aber auch im Kräutergarten gepflanzt werden. Der Basilikum ist eigentlich mehrjährig, aber in unseren Breiten nicht winterhart. Daher erfriert er bei Frost und wird entweder neu ausgesät, als Steckling weitervermehrt oder im Haus überwintert.
Die einfachste Art der Vermehrung von Basilikum ist das Schneiden von Stecklingen. Die einfache Vermehrung von Gartenkräutern und Co. habe ich hier einmal zusammen gefasst.
Du kannst auch einfach in den Supermarkt gehen und dort eine Basilikumpflanze kaufen. Meist gehen diese Pflanzen aber nach kurzer Zeit ein, denn sie wurden viel zu eng gesät und im Gewächshaus schnell verkaufsfähig gezogen.
Damit der Basilikum zuhause nicht eingeht, solltest du ihn umtopfen und die schwachen Pflänzchen herausziehen. Denn tatsächlich benötigt der Basilikum viel Platz zum wachsen.
Basilikum gibt es in vielen verschiedenen Züchtungen. Unter anderem den sehr zu empfehlenden Strauchbasilikum ‚Magic Blue‘. Er hat einen kräftigeren Geschmack als der Genoveser Basilikum und eine wunderschöne Färbung.
Zudem wird er ein recht großer Halbstrauch. Im Winter muss er ins Haus gebracht werden, sobald die Temperaturen nicht mehr unter den Gefrierpunkt sinken, kann er wieder ins Freie. Ich setze ihn jedes Jahr wieder in mein Beet ein und er gedeiht hier prächtig. Wie viele Gartenkräuter ist er ein echter Bienen- und Hummelmagnet.
Basilikum ist natürlich für allerlei mediterrane Gerichte ideal, ich verwende ihn meistens für Tomate- Mozarella Salat oder für Pesto. Für Pesto finde ich den Strauchbasilikum aber weniger geeignet als den Genoveser Basilikum, denn dieser ist mir zu stark im Geschmack.
Kapuzinerkresse
Kräuter für den Garten gibt es viele. Die Kapuzinerkresse ist für mich das Beste! Ich liebe den leicht scharfen Geschmack und benutze es immer im Salat oder in der Kräuterbutter.
Zudem ist die Kapuzinerkresse leicht durch Aussaat zu vermehren und sieht auch noch richtig toll aus. Viele Hummeln und Bienen bedienen sich an den Blüten.
Ihre schönen Blüten können wie die Blätter und die Samen gegessen werden und sind vielfältig verwendbar.
Kapuzinerkresse ist allerdings sehr kälteempfindlich und verträgt keinen Frost. So wird sie erst ab Mai in die Beete gesät, sie kann aber auch im Haus vorgezogen werden. Es gibt zwei verschiedene Sorten der Kapuzinerkresse.
Eine bildet Ranken aus und klettert, die andere wächst nicht rankend. Kapuzinerkresse kann man im Topf einsäen oder aber auch im Beet.
Zitronenmelisse
In fast jedem meiner Salate ist Zitronenmelisse zu finden. Denn diese leichte Zitronennote bringt eine tolle Frische in den Salat.
Auch als Tee kann man sie zubereiten. Dafür kann man die Zitronenmelisse frisch im Tee verwenden, oder die Blätter auch für den Winter trocknen.
Zitronenmelisse ist eine mehrjährige Staude, die im Winter oberirdisch abstirbt und im Frühjahr neu austreibt. Allerdings wird sie, wenn man nicht aufpasst, sehr groß.
Zudem samt sie sich gut aus. Zitronenmelisse ist aber auch sehr schnittverträglich, so ist es überhaupt kein Problem, sie mehrmals im Jahr einfach radikal herunter zu schneiden.
Für mehr Verarbeitungsideen zu Gartenkräutern, wie die Zitronenmelisse und der Basilikum kannst du gerne mal bei „lieberbacken“ vorbeischauen. Hier findest du viele weitere interessante Rezepte, um deine Kräuter haltbar zu machen.
Schnittlauch
Schnittlauch gehört wie der Basilikum zu den besten und bekanntesten Gartenkräutern und ist zudem super unkompliziert. Jeder kann Schnittlauch anpflanzen.
So wie die Zitronenmelisse ist Schnittlauch mehrjährig und winterhart. In der Küche ersetze ich oft Zwiebeln mit Schnittlauch, da ich ihn als angenehmer empfinde.
Zudem gibt es schier unendlich viele Rezepte mit Schnittlauch, wie einen Gartenkräuterquark oder Kräuterbutter. Das Kraut lässt sich sehr einfach einfrieren, so dass man immer etwas Schnittlauch auf Vorrat hat.
Schnittlauch trägt schöne Blüten und viele Bienen und Hummeln freuen sich über diese Nahrungsquelle. Meinen Schnittlauch baue ich im Hochbeet, sowie im Garten an.
Wenn dich der Bau meines Hochbeetes interessiert, schau doch auch einmal in meinem Artikel zu meinem selbstgebauten Hochbeet mit Sichtschutz vorbei. Hier erkläre ich Schritt für Schritt deinen Weg zum eigenen Hochbeet.
Schnitt- Knoblauch
Schnitt- Knoblauch, oder aber auch Chinesischer Schnittlauch genannt, ist für mich auch eines der besten Gartenkräuter und gehört für mich ebenfalls in jeden Garten. Er gehört zur gleichen Familie wie der Schnittlauch, schmeckt aber nicht nach Zwiebel, sondern eben nach Knoblauch.
Dadurch ist er sehr gut als Knoblauchalternative geeignet, denn nach dem Essen riecht man nicht nach Knoblauch. Der Schnittknoblauch ist im Aussehen dem Schnittlauch sehr ähnlich, allerdings hat er keine runden Röhrenblätter sondern flache Halme.
Auch die Blüten sind wesentlich größer und blühen weiß. Wie der Schnittlauch ist der Schnitt- Knoblauch auch mehrjährig und sehr unkompliziert in der Pflege und Vermehrung. Am einfachsten ist die Aussaat im Frühjahr.
Ansonsten kann man den Schnitt- Knoblauch genau wie den Schnittlauch verwenden.
Rucola oder Wilde Rauke
Rucola oder auch Salatrauke genannt, ist ein wahres Trendkraut und sollte in keinem Garten und keinem Salat fehlen.
Ebenso lecker ist Rucola auch auf Pizza oder im Pesto. Ich hatte hier das Glück, dass in unserer Gegend die wilde Verwandte des Rucola, die wilde Rauke wächst.
Ein großer Unterschied zwischen den beiden Pflanzen ist, dass die Wilde Rauke mehrjährig ist, wohingegen die Salatrauke als einjährige Pflanze kultiviert wird.
Die Blätter verwende ich sehr gerne im Salat, allerdings werden diese im Laufe des Sommers schärfer im Geschmack, so dass ich weniger Blätter nehme und diese klein schneide.
Im Aussehen unterscheiden sich die zwei Gartenkräuter nur bei genauem Hinsehen. Die Salatrauke hat breitere Blätter. Im Geschmack sind sich aber beide Pflanzen sehr ähnlich.
Borretsch
Borretsch wird auch oft Gurkenkraut genannt und das passt sehr gut zu dem Gartenkraut, denn sein Geschmack harmoniert sehr gut mit Gurken.
So macht sich Borretsch besonders gut im Gurkensalat. Allerdings nehme ich auch immer gerne einige Blätter und Blüten und verwerte sie in jeglichem Salat.
Auch in Kräuterbutter oder Quark finde ich Borretsch eine tolle Ergänzung. Man kann ihn auch als eine Art Spinat zubereiten und er ist wichtiger Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße.
Da der Borretsch zu den Raublattgewächsen gehört, sind seine Blätter stark beharrt. Daher sollte man nur junge Blätter nehmen und sie möglichst klein schneiden, denn die älteren Blätter können manchmal hart und rau sein.
Das Kraut kommt aus dem Mittelmeerraum und ist bei uns einjährig, da es bei Frost eingeht. Allerdings sät sich Borretsch zuverlässig selbst aus und die Bienen lieben ihn!
Welche Gartenkräuter kann man zusammen pflanzen?
Nicht alle Gartenkräuter haben die gleichen Ansprüche und vertragen sich untereinander. Man muss die Salatkräuter unterteilen in die Standortansprüche, also wieviel Licht die Pflanzen benötigen, wieviel Wasser und dann gibt es noch die guten und die schlechten Nachbarn.
Die Zitronenmelisse zum Beispiel verträgt sich mit fast jedem Kraut, welches in normaler Gartenerde wächst. Alle hier aufgeführten Gartenkräuter fühlen sich in normaler Gartenerde in der Sonne sehr wohl und können gut zusammen gepflanzt werden.
Um einen Kräutergarten anzulegen sind diese Pflanzen perfekt geeignet. Wenn dich ein Pflanzplan hierzu interessiert, schreibe mir einen Kommentar oder eine Nachricht auf Instagram oder Facebook!
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