Ungefähr 80% unserer Pflanzen werden durch Bienen bestäubt. Sie sind darauf angewiesen, dass sie von Insekten angeflogen werden und den Pollen von einer Blüte zur Nächsten tragen lassen. Nur so können sie Früchte ausbilden und ihren Fortbestand sichern. Ohne die Arbeit der Bienen müssten wir Menschen auf sehr viele Lebensmittel verzichten, es ist sogar wahrscheinlich, dass wir nicht ohne die Bestäubung durch Insekten überleben könnten.
Also ist es es wert, einmal näher auf diese Insekten einzugehen und sie näher zu betrachten. Sobald man an die Bestäubung von Pflanzen denkt, kommt man um die Honigbiene nicht herum. Sie ist die wohl bekannteste Biene (und wahrscheinlich das beliebteste Insekt) und gehört zu den wichtigsten Nutztieren nach Schwein und Rind.
Allerdings gibt es weitaus mehr Arten als einfach nur die eine Honigbiene. Die Wildbienenpopulation umfasst weltweit ca 20.000 verschiedene Wildbienenarten. Allein in Deutschland leben ca. 560 verschiedene Wildbienenarten, von welchen mittlerweile mehr als die Hälfte als gefährdet gilt. Durch das Leerräumen der Landschaft, Zusammenlegen der Äcker, aber auch durch das eigene Verhalten und die Gestaltung unserer Gärten geht es nicht nur den Wildbienen, sondern generell der Natur immer schlechter. Leider ist es meist nicht einfach damit getan, sogenannte bienenfreundliche Pflanzen in den Garten zu setzten, denn diese werden meist nur von wenigen Bienenarten angeflogen. Um mehr Wildbienenarten zu helfen, müssen wir die Wildbienen verstehen und gewisse Sachen beachten.
Inhaltsverzeichnis
Das Nutztier Honigbiene
Ursprünglich heimisch ist die westliche Honigbiene in Europa, Afrika und dem Nahen Osten. Sie wurde als Nutztier durch uns Menschen über die ganze Welt verbreitet. Weltweit gibt es 9 verschiedene Arten der Honigbiene.
Die Honigbienen leben in Staaten, in welchem jedes Tier seine Aufgabe hat. Nur die Bienenkönigin kann Eier legen und Nachwuchs produzieren. Arbeiterinnen können keine Eier legen und sind zur Erhaltung des Stocks und für die Nahrungsbeschaffung zuständig. Die Männchen, sogenannte Drohnen haben nur den Zweck, die Königinnen zu befruchten. Danach sterben sie.
Die Honigbienen sind poligolektisch, das heißt, sie fliegen viele verschiedene Pflanzen an und sammeln hier Nektar und Pollen. Sie bschränken sich nicht auf nur eine Pflanzengattung.
Wildbienen
Wildbienen bilden meist keine Staaten wie die Honigbiene, sondern sind Einzelgänger. Sie kümmern sich alleine um den Nachwuchs. Einige Wildbienenarten bilden aber Zweckgemeinschaften, beispielsweise graben sie gemeinsam Gänge mit abzweigenden Brutkammern. Sie bilden aber keine Gemeinschaft, jede dieser Bienen ist auf sich alleine gestellt.
Manche Wildbienenarten benötigen für ihren Nachwuchs andere Bienenlarven. So zum Beispiel die Sandgängerbienen. Sie schmuggeln ihre Eier in fertig gebaute Nester anderer Arten, die parasitäre Bienenlarve tötet die Wirtslarve und frisst den in der Bruthöhle vorhandenen Futtervorrat auf.
Hummeln gehören ebenso zu den Wildbienen und sind mit ca. 75 Arten in Deutschland vertreten. Sie bilden in der Regel Staaten, allerdings um einiges kleinere Staaten als die Honigbiene mit nur ca. 50 bis 800 Tieren. Aber auch hier gibt es parasitäre Arten, die sogenannten Kuckuckshummeln. Sie besitzen selbst keine Mittel um Pollen zu sammeln oder Wachs herzustellen. Sie müssen in Nester anderer Hummeln eindringen, deren Geruch annehmen und können dann die Eier der Wirtshummel verzehren, das vorhandene Baumaterial benutzen sie um eigene Nester innerhalb des Stocks zu bauen. Die späteren Larven werden, dank des gleichen Geruchs, von den Arbeiterinnen gefüttert.
Jede dieser Wildbienenarten hat eigene Ansprüche an die Brutplätze und die Nahrung. Grob werden diese Bienen in Oligolektische und Polygolektische Bienen unterteilt.
Bienenhotel Stamm Insektenhotel Wildbienen Eiche Massivholz Hartholz Wildbienenhotel Nisthilfe Bienen (S ( 25 cm ))*
- 🐝 Unsere Nisthilfen sind aus Eichenholz gefertigt. Das Holz aus der Region ist angetrocknet und sonst komplett unbehandelt. Wir verarbeiten keine Lacke oder Öle bei unseren Nisthilfen. Bei unseren Wildbienenhotels finden die Bienen unterschiedliche Bohrungen für unterschiedliche Wildbienen. Damit bekommt jeder Gast das Passende Hotelzimmer.
- 🐝 Unsere Wildbienenhotels sind mit verschiedensten Bohrgrößen von 5-9mm versehen. Somit haben mehrere Bienenarten die Möglichkeit hier zu nisten. Von der gehörnte Mauerbiene, der Löcherbiene, der Maskenbiene oder der Scherenbiene fühlen sich in dieser Nisthilfe noch viele weitere Arten wohl.
- 🐝 Da Holz ein Naturprodukt ist, entstehen immer wieder Trocknungsrisse und durch die Witterung kommt es zu natürlichen Verfärbungen. Dieses beeinflusst die Bienen nicht in der Besiedlung, denn wir statten die Eichenblöcke mit so vielen Bohrungen aus, so dass man gut mal auf ein aufgerissenes Loch verzichten kann.
- 🐝 Länge x 9cm x 9cm Seiten teilweise gehobelt
Oligolektische Bienen
Oligolektische Bienen sind meist auf wenige Pflanzen oder eine Pflanzengattung spezialisiert, ernähren sich nur von diesen Pflanzen und fliegen auch meist nur zur Blütezeit dieser Pflanzen/ Pflanzengattung. Beispielsweise die Glockenblumen-Scherenbiene. Wie der Name schon sagt, ist sie auf Glockenblumen spezialisiert. Hier allerdings zählt sich auch noch zu den Feinschmeckern und fliegt nur 10 von 30 heimischen Glockenblumenarten an, um sich zu ernähren. Daher fliegt sie auch, wie viele andere oligolektischen Arten nur relativ kurz, da die Art abhängig von der Blütezeit der Pflanzen ist.
Allerdings gibt es weniger oligolektische Bienenarten als Polygolektische. Ca. 136 Wildbienenarten sind derart spezialisiert. Weitere Informationen hierzu kannst du gerne hier nachlesen.
Polygolektische Bienen
Polygolektische Arten zeigen meistens keine Verbindung zu einzelnen Pflanzenarten. Sie fliegen grob gesagt, alles an was bienenfreundliche Blüten aufweist. Die Bekannteste ist die Honigbiene. Diese „Pollengeneralisten“ verwenden vielerlei Blüten zur Nahrungssuche, sind aber trotzdem eigen, was ihre Nahrung angeht. Nicht jede polygolektische Biene fliegt wirklich jede Blüte an, sie sind daher wohl alle ein bisschen oligolektisch veranlagt. Hier findest du weitere Informationen dazu. Die Abgrenzung zwischen Oligolektisch und Polygolektisch ist fließend, sodass keine klare Grenze gezogen werden kann.
Wie kann ich also den Wildbienen helfen?
Allem voran mit einem reichen Blütenangebot. Das bedeutet, nicht nur ein oder zwei Pflanzen mit Blüte, sondern Masse. In diesem Fall gilt nämlich, Masse statt Klasse! Viele Blumen mit ungefüllten Blüten und möglichst einheimisch ermöglichen ein reiches Nahrungsangebot für verschiedenste Bienenarten. Von essentieller Bedeutung ist es, dass man auf ungefüllte Blüten achtet. Dies habe ich bereits in meinem früheren Artikel „Ideen für den Naturgarten“ erklärt.
Was viele nicht wissen, im Baumarkt und in Gärtnereien werden oft Pflanzen als „bienenfreundlich“ verkauft, diese sind aber meist gezüchtete oder nicht einheimische Pflanzen, welche oft gar nicht oder nur sehr eingeschränkt von Wildbienen besucht werden. Meist ist mit „bienenfreundlich“ nur beschrieben, dass diese Blüte nicht gefüllt ist und Bienen hier Nahrung finden können. Meist sind hier dann die Honigbiene oder eine der Bienenarten zu finden, die so gut wie an jeder Blüte Nahrung suchen. Generell ist das natürlich nicht schlecht! Es ist der erste Weg in Richtung mehr Diversität und mehr Natur im Garten!
Daher sollte im Garten eine große Diversität an Pflanzen herrschen, möglichst einheimisch versteht sich, um entsprechend vielen verschiedenen Wildbienenarten zu helfen.
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