Durch den Klimawandel werden die Wetterlagen zunehmend schwieriger. Angefangen bei der jetzt herrschenden Dürre, über Stürme, Überschwemmungen und andere Wetterkapriolen. In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar Tipps geben, um euren Garten klimafest zu machen. Hier spielt der Naturgarten nämlich seine große Stärke aus. Er ist zumeist sehr pflegeleicht und braucht wenig Wasser.
Inhaltsverzeichnis
Einheimische Pflanzen
Einheimische Pflanzen, am richtigen Standort gepflanzt, sind derart an ihre Umgebung angepasst, dass sie sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Es gibt viele verschiedene Pflanzen, welche selbst an den widrigsten Standorten wachsen können. Einheimische Wildpflanzen sind an unser Klima angepasst und kommen hierzulande einfach besser zurecht als Exoten aus anderen Teilen der Welt. Sie vertragen oft längere Phasen an Trockenheit oder Nässe.
Viele dieser Exoten, wie Rhododendron, Seidenbaum etc. sind oft wählerisch was den Boden und den Standort angeht. Damit diese Pflanzen in unserem Garten überleben, muss man viel Arbeit investieren, spezielle Erde beschaffen, teilweise für Überwinterungsmöglichkeiten und für eine spezielle Bodenbeschaffenheit sorgen. Man muss sie düngen und meist werden sie von den verschiedensten „Schädlingen“ heimgesucht, sodass wieder zu Pflanzenschutzmitteln gegriffen werden muss. Diese sind oft schädlich für die Umwelt, Mensch und Tier. Das ist zum einen sehr zeitintensiv und zum anderen auch nicht sehr nachhaltig.
Zudem bilden einheimische Pflanzen ein System aus Flora und Fauna, Tiere und Pflanzen sind miteinander verzahnt, die Tiere haben sich über Jahrhundertausende von Jahren an diese Pflanzen angepasst und ernähren sich von ihnen. So bieten sie einer Vielzahl an Insekten, Vögeln und anderen Tieren ideale Nahrungs- und Nistmöglichkeiten.
Um einen klimafesten Garten zu kreieren, ist es allerdings wichtig, die Pflanzen nach ihren Standortansprüchen auszuwählen. So sollten Pflanzen wie Wilde Malve, Moschusmalve oder Schafgarbe an einem sonnigen trockenen Standort gepflanzt werden, andere Pflanzen wie der Blutweiderich oder die Sumpfdotterblume eher auf feuchtem, frischen Boden.
Wassermanagement
Auch trockenheitsliebende Pflanzen benötigen ab und an einmal Wasser zum gedeihen. Um mehr Wasser im Boden zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Bodendecker
So kann man Bodendecker pflanzen, welche unter ihrem Pflanzenteppich den Boden beschatten und die Erde so länger feucht halten. Hier gibt es verschiedene Pflanzen, die sich für verschiedene Zonen im Garten eignen. In einem früheren Artikel bin ich bereits auf die verschiedenen Zonen in meinem Garten eingegangen. Wenn dich das interessiert, kannst du diesen Beitrag hier lesen.
Für den Schatten eignen sich beispielsweise Alpenelfenblume, Waldmeister oder Frauenmantel, das Teppichsedum hingegen für die Sonne, das Sternmoos aber ist ein Alleskönner und kann sowohl in der Sonne als auch im Schatten wachsen.
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Mulch
Mulchen ist ebenfalls eine Art um Wasser besser im Boden zu halten. Das kann auf unterschiedlichste Weise passieren. Man kann kleine Kieselsteine als Mulchschicht verwenden, Holzhackschnitzel, Kompost oder auch Rasenschnitt. Bei den verschiedenen Arten des Mulchens spielt zum einen der eigene Geschmack eine große Rolle, zum anderen auch die Ansprüche der dort lebenden Pflanzen. Rindenmulch beispielsweise macht den Boden sehr sauer und ist somit für einen Großteil an Pflanzen nicht geeignet. Bei Kieselsteinen beispielsweise wird die Umgebung stark aufgeheizt und ist nicht unbedingt für feuchtigkeitsliebende Pflanzen geeignet.
Flächenversiegelung reduzieren
Oft wird auch von der Versiegelung von Flächen gesprochen. Das hat den Hintergrund, dass gepflasterte oder allgemein versiegelte Flächen kein Wasser aufnehmen können und dieses Wasser in der Regel abgeleitet werden muss. Das Wasser versickert an anderer Stelle und der Boden in unserem Garten trocknet aus. Um das zu verhindern sollte man darauf achten, dass Wasser auch in Pflasterflächen versickern kann. Zum Beispiel durch extra durchlässiges Pflaster oder breite Fugen zwischen den Pflastersteinen. Als Alternative zur Pflasterfläche sind zum Beispiel auch gekieste oder mit Holzhackschnitzel belegte Wege zu nennen.
Klimafeste Bäume und Sträucher pflanzen
Durch Bäume und Sträucher lässt sich ebenfalls Wasser einsparen, da große Pflanzen große Schatten werfen und somit weniger Sonne auf die Pflanzen fällt und sie so als natürliche Klimaanlage fungieren. Auch betreiben die Bäume und Sträucher selbst Fotosynthese und verdunsten Wasser über ihre Blätter. Hierdurch wird die direkte Umgebungsluft der Pflanzen bis zu drei Grad herunter gekühlt und es entsteht ein kühleres Mikroklima. Hier sollte man auf einheimische Pflanzen zurückgreifen, da diese, wie oben erwähnt klimafest sind und in unserer Klimazone perfekt angepasst sind. Bäume und Sträucher halten auch den Wind ab, sodass wertvoller Humus auf den Beeten nicht weggeweht wird und bei Stürmen die Windböen gebrochen werden.
Wasserreservoirs
Auch Wasserreservoirs im Garten machen durchaus Sinn, um ein besseres Wassermanagement zu erzielen. Dies kann zum Beispiel mit Regentonnen an den Fallrohren geschehen oder eingegrabene Zisternen. Auch Teiche, Wasserläufe und Brunnen im Garten kühlen die Umgebung und tragen zu einem klimafesten Garten bei.
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Rasen durch Wiese ersetzen
Leider ist der von vielen geliebte Rasen für viele Insekten nur eine grüne Wüste und alles andere als klimafest. Hier finden sie keine Nahrung und keinen Unterschlupf. Zudem wartet der Tod auf viele Insekten beim allwöchentlichen Rasenmähen. Ganz davon abgesehen, dass es viel Arbeit macht, einen Rasen dauerhaft grün und schön zu erhalten, muss man diesen viel bewässern, Dünger aufbringen, vertikutieren und vieles mehr. Viele Menschen schließen gefühlt ein Studium zum Thema grüner Teppich ab! Aus den eben genannten Gründen ist ein englischer Rasen nicht nachhaltig und meiner Meinung nach die Arbeit auch nicht wert. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Eine Blumenwiese ist allerdings auch nicht immer eine Alternative, da diese doch sehr hoch wächst und diese eigentlich nicht betreten werden sollte. Mit kleinen Kindern ist das nicht wirklich machbar. Eine Lösung wäre ein spezieller Kräuterrasen, welcher statt gewöhnlichem Rasen eingesät wird. Dieser muss weniger bewässert werden und deutlich weniger gemäht werden. Wer sich in Geduld üben möchte, kann seinen Rasen auch unregelmäßiger mäht und abwarten. Auch so setzen sich ganz von selbst Kräuter fest und übernehmen die Funktion des Rasen.
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Einen Komposthaufen anlegen
Ja, auch dieser Punkt hat was mit einem klimafesten Garten zu tun. Selbst Kompost herzustellen spart Geld welchen zu kaufen. Ein Komposthaufen ist nachhaltig, da man seine Reste aus der Küche verwerten kann und man kann getrost auf Torf im Garten verzichten. Kompost ist eine frische, nährstoffreiche Erde, die in keinem Garten fehlen sollte. Kompost speichert, ähnlich wie Torf viel Wasser und Kohlendioxid und gibt das Wasser langsam an die Pflanzen wieder ab. Humus ist ein sehr guter Dünger für unsere Pflanzen, zum Beispiel im Gemüsebeet. So kann man seine Beete mit Pflanzen, welche einen hohen Nährstoffbedarf haben, mit Kompost düngen und gleichzeitig mulchen.
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Mehr Tipps zum klimafesten Garten findet ihr auch auf der NABU Seite