Der Naturgarten ist nicht nur etwas für Umweltbewusste oder Insektenliebhaber. Auch um verantwortungsvoller mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen und dabei nebenbei noch Geld zu sparen, ist ein Ökogarten geeignet.
Das Leben wird immer teurer und auch Hobbys wie das Gärtnern können manchmal ganz schön ins Geld gehen.
In diesem Beitrag möchte ich einmal ein paar Optionen aufzeigen, wie du in deinem Naturgarten, teilweise ganz nebenbei, bares Geld sparen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Tipp 1: Pflanzen aus Samen ziehen
Wer günstig gärtnern möchte, kann viele Blumen und verschiedene Gemüsesorten ganz einfach selbst aus Samen heranziehen.
Ein Päckchen Blumensamen ist relativ günstig, es kostet zwischen zwei und drei Euro, hier sind aber Samen für mehrere Pflanzen enthalten.
Wohingegen Jungpflanzen meist wesentlich teurer sind, meist kostet eine Jungpflanze allein schon mehrere Euro. In den meisten Fällen, erfordert es nicht einmal besonderes Geschick um seine Jungpflanzen selbst anzuziehen.
Auf der Verpackung ist genau beschrieben, wie tief die Samen einzupflanzen sind und mit welchem Abstand zueinander.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das ich viel Gemüse selbst aus Samen ziehe, einfach aus Kostengründen. Bei den Zierpflanzen habe ich bisher noch nicht so viel Erfahrung sammeln können.
Bisher habe ich vorallem einjährige Pflanzen aufgezogen. Bei der Anzucht würde ich aber in jedem Fall Anzuchterde verwenden, damit habe ich die besten Ergebnisse erzielt.
Einen weiteren Aspekt beim selbst Anziehen der Pflanzen ist, dass man keine Torfhaltige Erde kauft. Leider werden bei Gärtnereien immer noch hauptsächlich Torfhaltige Erden zum Pflanzen und Säen benutzt. Den Kauf dieser umgeht man somit.
Tipp 2: Dünger selbst herstellen
Es ist eigentlich ganz leicht seinen Dünger selbst herzustellen. Man benötigt nur einen Komposter. Oder einen Bokashibehälter, oder eine Wurmkiste.
Was allen gemeinsam ist, ist der Umstand dass in diesen Behältnissen aus allen organischen Abfällen sehr, sehr guter Dünger kostenlos erzeugt werden kann.
Ich selbst benutze einen Komposter, um genauer zu sein einen Thermokomposter, da ich einfach nicht genug Platz für zwei große Komposthaufen habe.
Bokashi kommt aus dem japanischen und bedeutet soviel wie fermentiertes Allerlei. Hier wird auf kleinstem Raum aus Küchenabfällen und Mikroorganismen eine Flüssigkeit hergestellt, welche zum Düngen der Pflanzen benutzt werden kann.
Bei der Wurmkiste werden für das Umwandeln in Dünger Regenwürmer herangezogen. Sie werden in einer Kiste gehalten und muss diese regelmäßig mit Küchenabfällen füttern. Die Würmer fressen die Küchenabfälle und wandeln sie in Dünger um.
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Tipp 3: Mehrjährigen Pflanzen den Vorzug geben.
Einjährige Pflanzen kosten im ersten Moment nicht viel Geld. Allerdings sterben sie am Ende des Gartenjahres ab und im nächsten Jahr muss wieder eine neue Pflanze gekauft werden.
Mehrjährige Pflanzen wie Stauden, Halbsträucher und dergleichen sind im ersten Moment natürlich etwas teurer in der Anschaffung.
Aber dies amortisiert sich über die Jahre hinweg, da die Pflanzen nicht jede neue Saison ersetzt werden müssen. Sie kommen jedes Jahr wieder und werden zudem mit den Jahren immer schöner.
Tipp 4: Überwinterung vermeintlich einjähriger Pflanzen
Manche Pflanzen sind mehrjährig, werden bei uns aber nur als einjährige Pflanzen angeboten, da sie die Winter oft nicht überstehen.
Oder sie werden als klassische „Wegwerfpflanzen“ angeboten. Das sind oft Pflanzen wie Paprika, Physalis, Geranien oder andere bekannte Balkonkastenpflanzen.
Oft kann es sich lohnen, diese zu überwintern, denn sie wachsen oft größer und tragen im nächsten Jahr mehr Früchte oder blühen schöner.
Und natürlich spart man hierdurch auch wieder Geld, da man diese Pflanzen im nächsten Jahr nicht noch einmal kauft.
So kann man im Herbst zum Beispiel seinen Basilikum aus dem Garten ausgraben, in einen Topf setzen und in der Küche überwintern. Aber auch meine Physalis wird jedes Jahr im Herbst ins Haus geholt, etwas zurückgeschnitten und überwintert.
Was mich auch zu einem weiteren Punkt in Richtung Umweltgedanke bringt. Jedes Mal, wenn wir in der Gärtnerei eine Pflanze kaufen, ist diese in eine Blumenerde getopft, welche mit Torf versetzt ist.
Wie wir wissen, ist Torf das Abbauprodukt aus trockengelegten Mooren. Durch den Abbau wird enorm viel CO² freigesetzt und eine große Fläche wertvoller artenreicher Natur zerstört.
Moore gehören zu den artenreichsten und vielfältigsten Naturlandschaften, die es gibt und nehmen, wenn sie intakt sind, auch noch CO² auf! Daher ist es wichtig auf Torf zu verzichten und ohne Torf zu gärtnern.
Auch bei der eigenen Blumenerde kann man auf torffreie Produkte zurückgreifen. Hier habe ich dir einmal meine liebste Blumenerde verlinkt:
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Tipp 5: DIY und Selbstbau
Mein nächster Tipp ist, einfach mal etwas selbst zu bauen, anstatt es zu kaufen. Meist ist das Ausgangsmaterial wesentlich günstiger als das Endprodukt.
Und nicht erschrecken, ich rede nicht von riesigen, aufwendigen Selbstbauobjekten wie Gartenhäuser oder so etwas. Ich meine zum Beispiel Rankgerüste für Gurken oder Erbsen.
Oder ein einfaches Spalier für den Obstbaum. Oder beispielsweise einen kleinen Zaun aus Holzresten bauen und vieles weitere. Man kann viele Sachen auch recyceln, zum Beispiel aus Paletten ein Hochbeet bauen.
Hier sind der Fantasie keine Grenze gesetzt. Ich habe zum Beispiel mein Hochbeet mit Sichtschutz selbst gebaut. Hier kommst du zu diesem Artikel.
Tipp 6: Pflanzen selbst vermehren
Im Herbst und im Frühjahr ist die beste Zeit um seine Stauden zu teilen und neu einzupflanzen. Das Teilen von Stauden oder neue Pflanzen aus Stecklingen ziehen, sind kostengünstige Methoden, um an neue Pflanzen zu kommen.
Auch hat es den Vorteil, dass man durch diese Methoden immer wieder die selbe Pflanze mit den selben Eigenschaften erhält und nicht beispielsweise ausversehen eine andere Sorte im Handel kauft.
Die verschiedenen Arten der Vermehrung habe ich in dem Artikel „3 einfach Arten Stauden um zu vermehren“ einmal ausführlich beschrieben.
Auch ist es möglich aus vielen Küchenabfällen neue Pflanzen zu züchten. Dies nennt man „Regrowing“. In der Küche kommt es relativ oft vor, das man Reste wegwirft aus welchen man eigentlich neue Pflanzen ziehen kann.
Dies funktioniert zum Beispiel sehr einfach mit Frühlingszwiebeln oder Salat. Hier stellst du den unteren Teil der Pflanze einfach in eine Schale oder ein Glas mit Wasser.
Da Wasser sollte aber nur den unteren Teil der Pflanze bedecken. Nach ein paar Tagen erscheinen die ersten Wurzel am unteren Ende und die Pflanzen können in einen Topf mit Erde umgesetzt werden.
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Tipp 7: Käufe planen
Wie auch im Supermarkt gilt auch im Garten, besser mit einer Einkaufsliste einkaufen zu gehen. Wer sich vorher Gedanken darüber macht, wieviele Pflanzen man von einer Sorte braucht oder welche Arten man kaufen möchte, der vermeidet Fehlkäufe und verhindert, dass man beispielsweise Pflanzen kauft für die man überhaupt keine Platz im Garten hat oder die schlussendlich gar nicht in das jeweilige Konzept passen.
Tipp 8: kleine Pflanzen anstatt große Pflanzen kaufen
In den Gärtnereien gibt es immer stattliche Pflanzen, welche auch stattliches Geld kosten. Meist gibt es die gleiche Pflanze auch als jüngere Version, welche dann meist auch noch kleiner ist, aber dafür weitaus günstiger.
Die ausgewachsenen oder größeren Pflanzen wurden natürlich schon eine längere Zeit in der Gärtnerei gepflegt, um sie dann zum Verkauf anzubieten.
Allerdings kann man beim Kauf von kleineren Pflanzen wirklich viel Geld sparen und hat meistens die erstrebte Größe auch in ein paar Jahren erreicht.
Tipp 9: Pflanzen tauschen
Im eigenen Garten finden sich immer irgendwelche Pflanzen die Samen bilden, oder aus welchen man Stecklinge vermehren kann oder Stauden, welche man teilen kann.
Oft hat man Pflanzen oder Samen übrig und kann diese dann mit Freunden, Nachbarn oder auf Pflanzentauschbörsen gegen neue Pflanzen tauschen.
Auch auf Online-Marktplätzen kann man neue Pflanzen von Hobbygärtnern für meistens kleines Geld erwerben.
Tipp 10: Qualität statt Quantität
„Wer billig kauft, kauft zweimal.“ Dieser Spruch trifft bei Gartengeräten leider oft zu. Gartengeräte können ziemmlich teuer sein, aber oft sind sie ihr Geld auch wert.
Manche günstigen Gartengeräte werden nach kurzer Zeit stumpf, schneiden von vorneherein nicht gut, verbiegen sich bei kleinster Belastung oder gehen schnell kaputt.
Auch mir erging es so, ich habe mir eine günstige Gartenschere gekauft, diese hat aber nie wirklich gut geschnitten, ich konnte sie nicht auseinander bauen und nicht richtig schleifen.
Sie wurde sehr schnell stumpf und hat Zweige eher abgerissen als abgeschnitten. Vor mitttlerweile zwei Jahren habe ich mir eine neue, nicht ganz so günstige Gartenschere gekauft und diese ist wirklich sehr gut.
Sie schneidet Zweige ab und zerquetscht sie nicht, sie lässt sich super nachschleifen und man kann sie leicht auseinander bauen.
Das erleichtert einem die Reinigung und man kann Ersatzteile für die Schere nachkaufen. Da ich wirklich unglaublich zufrieden damit bin, verlinke ich sie dir hier.
Tipp 11: Wege nicht pflastern
Um Geld im Garten zu sparen, kann man zum Beispiel Wege oder Flächen mit Mulch, Holzhackschnitzel oder Kies belegen und nicht pflastern.
Beim Pflastern muss immer erst eine Tragschicht erstellt werden und danach gepflastert werden. Dies ist relativ aufwändig und so auch relativ teuer.
Wenn man seine Wege nicht zupflastert, kann auch das Regenwasser besser versickern und der Boden kann das Wasser besser aufnehmen.
Ein weiterer Vorteil von ungepflasterten Wegen ist auch, dass hier viele Kleinstlebewesen leben können, denn Mulch und Totholz in Form von Holzhackschnitzel bieten Nahrung und Unterschlupf für viele Insekten und auch verschiedenste Pilzarten, welche auch eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen.
Durch das Mulchen, egal ob mit organischem Material oder mit Kies wird auch mehr Wasser im Boden gehalten und die Verdunstung reduziert.
So bleibt der Boden längere Zeit feucht, die Umgebung wird gekühlt und man muss auch nicht so häufig gießen. So wird auch kein wertvolles Grundwasser zur Bewässerung verbraucht.
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