Der Naturgarten ist darauf ausgelegt, vielen Tieren Nahrung und Unterschlupf zu bieten. Dazu zählt zum Einen das Bereitstellen von Nahrung. Die meisten denken jetzt an Blüten, also Nektar und Pollen und natürlich Lebensraum.
Man bekommt oft den Eindruck, dass ein Garten vorallem wertvoll ist, wenn es überall blüht. Dabei werden Gräser oft vernachlässigt, obwohl sie in der Natur einen großen Nutzen haben. Wenn sie blühen, sind sie ebenfalls Pollenlieferanten für manch ein Insekt und sie sind Futter für allerlei Raupen, Heuschrecken und andere Tiere. Auch dienen sie oft als Nestbaumaterial. Weil ich bisher auch hauptsächlich darauf geachtet habe, dass alle Pflanzen in meinem Garten blühen, möchte ich in diesem Artikel gerne etwas näher auf die Gräser und Ziergräser eingehen.
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Inhaltsverzeichnis
Warum Gräser im Naturgarten pflanzen?
Nahrungsangebot und Versteckmöglichkeit
Da wir im Naturgarten auch die einheimische Artenvielfalt fördern möchten, ist es auch hilfreich einheimische Gräser in seinem Garten zu bevorzugen. Wie bei den Blumen auch, sind verschiedene Insekten auf verschiedene Pflanzen spezialisiert. Sie benötigen diese, um für sich oder ihren Nachwuchs Futter zu finden oder Nester zu bauen. Natürlich, wie bei allen anderen Pflanzen können auch nicht heimische Pflanzen zum Teil auch diesen Zweck erfüllen. Meist decken sie aber nur einen wesentlich kleineren Teil als einheimische Pflanzen ab.
Beispielsweise benötigen die Raupen von verschiedenen Schmetterlingen, wie des Schachbretts, des Braunen Waldvogels, des Rostköpfigen Dickkopfes oder des Rotbraunen Ochsenauges heimische Gräser als Futterpflanzen. Auch der Argus-Bläuling, ein kleiner blauer Schmetterling, verbringt seine Nachtruhe in den Gräserhorsten. Alleine an der heimischen Rasenschmiele fressen mehr als 20 verschiedene Schmetterlingraupenarten.
Viele Grashüpferarten und heimische Heuschrecken sind vom Aussterben bedroht und stehen auf der roten Liste. Sie sind auf den Schutz in den Horsten angewiesen, da sie sonst leichte Beute für Vögel und andere Insektenjäger sind. Auch fressen sie deren Blätter. Heimische Heuschrecken gelten als Nützlinge im Garten, denn sie sind vorwiegend Insektenjäger und fressen unliebsame Schädlinge. Das große Heupferd zum Beispiel frisst mit Vorliebe Blattläuse.
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Gestaltungselement im Staudenbeet
Ziergräser sind in unseren Gärten heutzutage sehr modern und nicht mehr wegzudenken. Auch im Naturgarten muss man nicht auf sie verzichten. Sie dienen oft als Begleitung von Solitär- oder Leitstauden, oder werden dank ihrer imposanten Statur selbst zu einem Solitär und bringen im Herbst und Winter Struktur und Farbe in den Garten. Manche von ihnen wirken zierlich und fragil und bringen eine natürliche Leichtigkeit mit. Andere wiederum sind wahre Leitstauden, da sie groß werden und viel Platz einnehmen können. Falls du mehr über Leit-, Solitär- und Begleitstauden wissen möchtest und wie man ein Staudenbeet plant und aufbaut, dann schau gerne im Artikel: „Staudenbeet neu anlegen“ vorbei.
Welche Gräser sind winterhart und immergrün?
Man kann hier unterscheiden, ob die Pflanzen wintergrün oder immergrün sind.
Immergrüne Pflanzen behalten ihre Blätter, wie der Name schon sagt, immer. Also sind immergrüne Pflanzen auch immer winterhart, denn auch im Winter sind die Blätter grün. Sie wechseln ihre Blätter kontinuierlich aus, sodass es keinen typischen Blattwechsel, wie beispielsweise bei Laubbäumen gibt. Zu den heimischen Immergrünen zählen zum Beispiel die Wald-Marbel oder das Schillergras.
Wintergrüne Pflanzen sind den immergrünen Pflanzen sehr ähnlich. Hierbei gibt es nur den Unterschied, dass wintergrüne Pflanzen ihre Blätter zwar über den Winter behalten, diese jedoch vor dem neuen Blattaustrieb im Frühjahr komplett abwerfen. Zu den Wintergrünen zählt beispielsweise das Silber-Ährengras oder die Wald-Schmiele oder das Moor-Blaugras.
Wann pflanzt man am besten Gräser?
Im Herbst haben sie ihren großen Auftritt im Garten. Allerdings sollten Gräser im Frühling eingepflanzt werden, denn diese filigranen Pflanzen stellen nach der Blüte ihr Wachtum ein. So können sie nicht über Herbst und Winter einwurzeln. Beim Einpflanzen passiert es leider auch immer wieder, dass Wurzeln verletzt werden. Diese können über den Winter anfangen zu faulen.
Welche Gräser wachsen im Kübel?
Auch für den Balkon oder den Kübel auf der Terrasse gibt es einheimische Arten:
Dazu zählen zum Beispiel das Zittergras, die Schnee-Marbel, das Perlgras, die Berg-Segge oder auch das Schillergras. Sie sind alle winterhart und können mehrere Jahre in Kübeln wachsen. Auch kann man höhenmäßig etwas variieren und so ein schönes Bild im Kübel kreieren. Hier gibt es größere Sorten wie zum Beispiel das Schillergras oder auch kleinere für den Vordergrund, wie die Berg-Segge.
Wann Gräser schneiden?
Gräser sollten erst im Frühjahr geschnitten werden. Bei den meisten sommergrünen Pflanzen stirbt der oberirdische Teil im Herbst ab und wird strohfarben. Das ist einerseits ein Winterschutz für die Staude und schützt vor Kälte, Frost und eindringendem Wasser. Ebenso sind die Grasschöpfe wertvolle Überwinterungsräume für allerlei Insekten, wie beispielsweise den Ackerhummeln. Sie überwintern in den Horsten und übernachten auch im Sommer immer wieder in diesen Unterschlüpfen. Auch bieten große Grashorste, welche über den Winter stehen bleiben, einen Windschutz für umgebende Pflanzen und der Boden wird so vor Erosion geschützt.
Immergrüne Gräser sollten generell nicht zurückgeschnitten werden, dadurch schwächt man die Pflanze und verlangsamt im schlimmsten Fall das Wachstum. Hier kann man im Frühjahr lose, abgestorbene Blätter mit der Hand entfernen.
Welche Gräser wachsen in Deutschland?
Hier habe ich einmal eine kleine Liste mit den mir bekannten heimischen Gräser aufgeführt. Sicherlich ist diese Liste nicht vollständig, aber ich denke, die wichtigsten, als Ziergräser infrage kommenden Pflanzen habe ich aufgeführt. Wenn du noch weitere Arten kennst, schreibe sie mir gerne in die Kommentare oder über Instagram!
- Schillergras (winterhart und immergrün)
- Berg-Reitgras (winterhart und sommergrün)
- Wald-Marbel (winterhart und immergrün)
- Wimpern-Perlgras (winterhart und sommergrün)
- Silber-Ährengras (winterhart und wintergrün)
- Federgras (winterhart und wintergrün)
- Schnee Marbel (winterhart und wintergrün)
- Rasenschmiele (winterhart und wintergrün)
- Pfeifengras (winterhart und sommergrün)
- Büschel-Haargras (winterhart und wintergrün)
- Rutenhirse (winterhart und sommergrün)
- Zittergras (winterhart und wintergrün)
- Moor-Blaugras für Teichrandbepflanzung (winterhart und wintergrün)
- Wald-Schmiele (winterhart und wintergrün)
- Berg-Segge (winterhart und sommergrün)
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