Jeder der Pflanzen in der Wohnung hat, hat früher oder später das Vergnügen, die Bekanntschaft mit Trauermücken zu machen. Diese lästigen kleinen Dinger sitzen oft in der Blumenerde und schwirren dann zuhause in der Wohnung herum.
Das ist einerseits sehr nervig, wenn überall kleine Fliegen herumschwirren, eine echte Bedrohung sind sie allerdings nur für kleine Jungpflanzen. Wie du die Insekten bekämpfen kannst und was am Besten dagegen hilft, erfährst du hier!
Inhaltsverzeichnis
Trauermücken erkennen
Da hat man sich eine neue Pflanze gekauft oder seine Zimmerpflanzen neu eingetopft und schon ist es passiert. Im ganzen Haus fliegen kleine Fliegen herum. Diese kleinen Fliegen in den Pflanzen können Trauermücken sein.
Im ersten Moment denkt man vielleicht, dass es sich um Fruchtfliegen handelt, allerdings sehen Trauermücken ein wenig anders aus. Sie sind ungefähr gleich groß wie die Fruchtfliegen, aber haben keinen braunen, sondern einen schwarzen Körper und sind schmaler.
Zudem leben sie länger und schwirren oft um Blumentöpfe herum. Wen man die Pflanzen bewegt oder sie gießt, fliegen sie als Wolke von den Pflanzen auf. Die Larven der Fliege können überall vorhanden sein.
In der Blumenerde der neu gekauften Pflanze, der Blumenerde zum Umtopfen oder in der Erde aus dem Garten. Denn Trauermücken sind ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Kreislaufs. Sie fressen kleine Wurzeln und tragen so zur Verkompostierung von organischem Material bei.
Um einem Befall vorzubeugen, muss man wissen, welches Milieu die Tiere benötigen. Sie benötigen zur Fortpflanzung relativ feuchte bis nasse Erde, damit sich ihre Larven gut entwickeln können.
Eine Invasion dieser Insekten kann also ein Hinweis auf falsches Gießverhalten sein. Eine vorbeugende Maßnahme wäre es, die Pflanzen trocken zu halten und weniger zu gießen.
Es kann auch helfen, die Oberfläche der Töpfe mit Sand, oder Kies abzudecken. Denn so trocknet die Oberfläche schneller ab und die Fliegen sehen die braune Erde nicht.
Dadurch sehen sie die Blumenerde nicht als geeignete Eiablagestelle. Ebenso empfiehlt es sich, die Pflanzen über einen Untersetzer von unten zu gießen. Dadurch wird die Oberfläche nicht so schnell durchfeuchtet.
Übrigens sind Trauermücken nicht nur „Schädlinge! Im Kompost im Garten helfen sie bei der Zersetzung der Pflanzenreste und produzieren so den wertvollen Humus für den Garten.
Wie gefährlich sind Trauermücken?
Sind Trauermücken schädlich? Sie sind in den allermeisten Fällen nur lästig. Sie schwirren in der ganzen Wohnung herum und versammeln sich um Pflanzen und an Fenstern.
Wenn sie in großen Scharen auftreten, können sie aber für Jungpflanzen gefährlich werden. Beispielsweise bei der Anzucht neuer Gemüsepflanzen. Mir wurde durch diese Insekten bereits einmal eine komplette Frühjahrsanzucht an Gemüsepflanzen vernichtet.
Denn die Larven fressen junge Wurzeln und so können die Jungpflanzen keine Nahrung mehr aufnehmen. Dadurch können die jungen Pflanzen sogar eingehen.
Was hilft wirklich gegen Trauermücken?
Es gibt verschiedene Mittel gegen Trauermücken. Meiner Erfahrung nach ist eine Kombination aus mehreren Bekämpfungsmitteln am sinnvollsten.
Ich habe Gelbtafeln aufgestellt, sowie mit Nematoden gegossen. Dazu weiter unten mehr.
Trauermücken bekämpfen: Hausmittel
Ein Hausmittel ist Backpulver. Dies habe ich selbst nicht ausprobiert, es soll aber sehr gut funktionieren. Trauermücken sollen wohl relativ empfindlich auf die Substanz reagieren.
Das Backpulver wird auf die Erde gestreut und etwas angefeuchtet. Die Larven nehmen das Backpulver nun auf und verenden mit der Zeit.
Oftmals wird auch Fruchtsaft oder Fruchtessig, in Kombination mit Spülmittel empfohlen. Die Insekten werden durch den süßlichen Geruch angelockt und ertrinken schlussendlich.
Allerdings ist diese Methode meiner Meinung nach nicht allzu effektiv, es werden nur sehr wenig Tiere gefangen und auch nur die erwachsenen Tiere angelockt, nicht aber die Larven. Für mich empfand ich Gelbtafeln als besseres Lockmittel.
Oftmals wird auch Petersilie als Gegenmittel genannt. Tatsächlich haben sich meine Trauermücken auch in der Petersilienerde sehr wohl gefühlt.
Trauermücken bekämpfen: Ökologische Gegenmittel
Neem Öl:
Ein Mittel gegen Trauermücken stellt das „Neem Öl“ dar. Dieses habe ich auch schon ausprobiert, aber ich habe nicht gerne damit gearbeitet. Es riecht sehr komisch.
Hier gibt es auch verschiedene Aussagen, ob man damit Gemüsepflanzen behandeln sollte oder nicht. Einige weisen darauf hin das Neem Öl in das Gemüse übergehen könnte und man es anschließend verzehrt.
Andere sagen, dass man es bedenkenlos bei Gemüsepflanzen einsetzen kann. Ich habe meine Gemüsepflanzen nicht damit behandelt, nur die Grünpflanzen und hatte somit auch keinen ganzheitlichen Erfolg.
Ich konnte durch das Neem Öl die Zahl der Insekten deutlich reduzieren, aber nicht komplett ausrotten.
SF Nematoden:
Die Fressfeinde der Trauermücken sind Nematoden. Diese kleinen Würmer fressen die Larven der Trauermücken. Sie werden in das Gießwasser gegeben und dann an die Pflanzen vergossen.
Danach muss man zwei Wochen lang die Erde feucht halten, damit die Nematoden gute Lebensbedingungen vorfinden. Die Gegenspieler der Trauermücken fressen die Larven in der Erde. Wenn keine Trauermückenlarven mehr vorhanden sind, sterben die Nematoden auch ab.
Bei mir hat diese Methode gut in Kombination mit der folgenden funktioniert, denn die Nematoden greifen die Larven der Trauermücken an, wohingegen die Gelbtafeln die adulten Tiere bekämpfen.
Gelbtafeln:
Im Handeln bekommt man bereits für wenig Geld diese sogenannten Gelbtafen. Sie bestehen aus gelbem Kunststoff und sind mit einem ungiftigen Leim überzogen.
Sie kleben schrecklich, daher solltest du aufpassen, sie nicht ausversehen an Blätter von Pflanzen zu kleben. Die reißen dadurch sehr schnell ab.
Diese Gelbtafeln werden nun in die Erde gesteckt und eventuell auch ans Fenster geklebt. Die Farbe zieht die erwachsenen Tiere magisch an und werden durch den Leim gefangen. Dadurch wird eine weitere Eiablage verhindert.
Wie lange dauert es bis Trauermücken weg sind?
Wenn du Trauermücken in der Wohnung hast und sie schnellstmöglich loswerden willst, dann empfehle ich dir die Gelbtafeln mit den Nematoden zu kombinieren, denn so hast du mit ziemlicher Sicherheit nach zwei Wochen deine Ruhe. Ansonsten kann es relativ lange dauern, bis du diese lästigen Insekten los hast.
Wie lange sollte man nicht gießen bei Trauermücken?
Du solltest so wenig, wie irgend möglich gießen, da die Trauermücken, wie oben beschrieben, feuchte Erde zur Eiablage benötigen.
Allerdings ist dies eher eine vorbeugende Maßnahme, wenn du Trauermücken in der Wohnung hast, legen sie ihre Eier auch in trockenere Erde und beim nächsten Gießen schlüpfen die Larven. So ist zumindest mein Eindruck.
Wie bekommt man kleine Fliegen aus der Blumenerde?
Eine Maßnahme, um keine Trauermücken oder andere Insekten in die Wohnung zu schleppen, ist das Dämpfen der Erde. Tatsächlich habe ich das schon gemacht, empfinde es aber nur bei kleinen Mengen als sinnvoll.
Hierzu wird die angefeuchtete Erde auf ein, mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt und mit Alufolie abgedeckt. Danach wird die Erde bei circa 90 Grad im Ofen eine halbe Stunde gedämpft. Zum Dämpfen kann man auch einen alten großen Topf benutzen.
Das Dämpfen tötet nicht nur mögliche Insektenlarven, sondern auch Pilzsporen ab, allerdings können Trauermücken auch zum Beispiel über ein offenes Fenster ins Haus fliegen und ihre Eier in die Blumenerde legen. Wenn du mehr zum Thema Blumenerde erfahren möchtest, kannst du hier meinen Artikel dazu lesen.
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