In diesem Artikel widme ich mich der Aussaat im September. Das Gartenjahr nähert sich nun langsam dem Ende. Die Ernte von einigen Pflanzen ist gerade in vollem Gange und im Gemüsebeet ist Platz frei geworden. Diesen gewonnen Platz können wir nun für ein paar Pflanzen nutzen die im September und in den Winter hinein gepflanzt und geerntet werden können.
Mit dem freien Platz können wir einige Pflanzen zur Gründüngung aussäen, um im nächste Gartenjahr einen bereits gedüngten, lockeren Boden zu erhalten. Weiterhin können wir in unserem naturnahen Garten einige ein- und zweijährige Blumen aussäen, deren Blüte nun im August zu Ende gegangen ist.
Hier können wir nun Samen entnehmen und diese entweder direkt an Ort und Stelle neu aussäen oder sie möglichst trocken und lichtgeschützt bis in das nächste Frühjahr einlagern. Die Aussaat dieser ein- und zweijährigen Pflanzen muss nicht willkürlich geschehen, sondern kann von uns beeinflusst werden. Denn ein Naturgarten muss ja nicht unbedingt Chaos bedeuten.
Daher geht es zusammengefasst in diesem Beitrag um: Gemüsepflanzen für den Herbst und Winter, Pflanzen für die Gründüngung und Aussaat von ein- und zweijährigen Pflanzen für das nächste und übernächste Jahr.
Aussaat im September: Salate und Gemüse
Für die Aussaat im September eignen sich zwei Arten von Gemüse. Die erste sind Pflanzen, die eine kurze Zeitspanne von der Keimung bis zur Ernte haben. Das sind zum Beispiel Salate (vor allem Pflücksalate) oder Radieschen.
Die zweite Kategorie sind Pflanzen, die keine Probleme mit Frost haben und über den Winter wachsen können oder die erst ihre Reife durch den Frost bekommen.
Geeignete Pflanzen für die Aussaat im September sind demnach zum Beispiel: Spinat, Mangold oder Winterportulak. Folgend findest du eine Auflistung von verschiedenen Salaten und Gemüse, die du im September aussäen kannst. Danach folgt eine Beschreibung für die Aussaat von Spinat.
Diese Gemüsearten kannst du im September direkt im Garten aussäen:
- Endivie
- Feldsalat
- Mangold
- Pak Choi
- Pflück- und Schnittsalat
- Radieschen
- Rhabarber,
- Spinat
- Winterknoblauch
- Winterpostelein,
- Winterrettich
- Winterportulak
Spinat im September aussäen für Winterernte
Für die Aussaat von Spinat für diese Jahreszeit sollte es eine winterharte Sorte sein. Geeignete Sorten für den Winter sind zum Beispiel: Verdil oder Butterflay. (Weitere Sorten findest du hier).
Bingenheimer Saatgut – Spinat Verdil – Gemüse Saatgut / Samen*
- Sehr zügiges Wachstum
- Große, kräftige Blätter, schöne Rosettenbildung
- Aus biologisch dynmischer Züchtung
- Für ganzjährige Aussaat, späte Aussaaten überwintern zur Ernte im Frühjahr
- Geschmack besonders aromatisch, deshalb auch bestens roh geeignet als Spinatsalat
Vorbereitung für das Aussäen des Spinats
Bevor der Spinat ausgesät wird, muss das Beet vorbereitet werden. Da wir uns am Ende des Gartenjahres befinden, kann der Standort des Spinats von einem anderen Gemüse verwendet werden. Ich werde meinen Spinat am gleichen Standort säen, an dem dieses Jahr meine Stangenbohnen standen (Falls du mehr zu meiner Beetplanung wissen möchtest, hier findest du meine Beetplanung für dieses Jahr). Den Standort verwende ich, da Stangenbohnen sich als gute Beetnachbarn erweisen und somit auch gute Vorkulturen für den Spinat sind. Tipp: Verwende diesen Standort danach die nächste zwei Jahre nicht mehr für Spinat, da sich die Erntemenge verringern kann.
Reihen für die Aussaat des Spinats ziehen
Für die Vorbereitung entferne ich die noch vorhandenen Pflanzenreste und hacke den Boden, grabe diesen aber nicht um. Das kannst du zum Beispiel mit einem sogenannten „Sauzahn“ sehr gut machen. Danach ziehe ich Linien in einer Länge von etwa 100 cm mit einer Breite von ca. 10 cm und einer Tiefe von 3 cm. Zwischen den Reihen halte ich ca. 30 cm Abstand. Nun säe ich den Spinat ein mit 25 cm Abstand, mache die Reihe zu und klopfe Sie fest. Danach wird die Aussaat mit einem leichten Wasserstrahl gut gewässert. Achte die nächsten 8-12 Tage darauf, dass die Erde feucht bleibt, dann sollten die ersten Pflanzen zum Vorschein kommen.
Gründüngung für das nächste Gartenjahr
Da wir in einem ökologischen Garten keine chemischen Dünger verwenden, müssen wir auf andere Art dem Boden möglichst viele Nährstoffe wieder zurück geben, damit es nächstes Jahr wieder eine reiche Ernte geben kann. Dies können wir am einfachsten über die Gründüngungen erreichen.
Was ist Gründüngung?
Gründüngung bezeichnet im allgemeinen den Anbau von Pflanzen, um den Boden zu verbessern und ihn mit Nährstoffen zu versorgen. Dies geschieht, indem die Pflanzen nicht geerntet werden, sondern diese in den Boden eingearbeitet werden. Weiterhin verhindert die gezielte Gründüngung die Ausbreitung von ungewollten Beikräutern im Gemüsebeet, die Bodenerosion wird verhindert, außerdem lockern die Wurzeln bereits den Boden.
Geeignete Pflanzen für die Gründüngung im Gemüsegarten
Für die Aussaat im September von Gründüngungspflanzen sind auch wieder zwei Pflanzenarten geeignet. Die einen, die schnell wachsen, damit diese noch vor dem Winter geschnitten und in den Boden eingearbeitet werden können. Die anderen, die über den Winter stehen bleiben und den Boden schützen, nachdem sie durch den Frost zusammengebrochen sind. Folgende Pflanzen sind zur Gründüngung geeignet:
- Gelbsenf
- Klee
- Lupine
- Spinat
- Phacelia (Bienenfreund)
- Ölrettich
- Winterraps
- Zottelwickel
Aussaat der Gründüngung und Pflege
Glücklicherweise sind Gründünungspflanzen nicht besonders anspruchsvoll. Zuerst müssen die Beete von übrigen Pflanzenresten befreit und ggf. bereits gewachsenes Beikraut entfernt werden. Danach folgt die Auflockerung der Erde. Tipp: Die Erde dabei nicht umgraben, sondern nur auflockern, damit die Erdschichten nicht vermischt werden. Danach kann die Gründüngung gleichmäßig verteilt und gewässert werden. Auch bei der Gründüngung sollte darauf geachtet werden, dass die Erde leicht feucht bleibt und nicht austrocknet.
Gründüngung schneiden und untermischen
Normalerweise lässt man die Gründüngung stehen bis die ersten Samen reif werden. Danach folgt das Abmähen und Untermischen. Bei der Gründüngung über den Herbst bzw. Winter kannst du die Pflanzen auch stehen lassen. Dies ist ein guter Schutz vor Erosion und Durchbruch von Beikraut. Das Einarbeiten kann dann im nächsten Jahr gemacht werden, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist.
Aussaat von einjährigen und zweijährigen Pflanzen
Der letzte Punkt für die Aussaat im September bilden die ein- und zweijährigen Pflanzen. Blumen, deren Blüte jetzt vorbei ist und Samen gebildet haben, säe ich im September auch aus. Meiner Meinung nach entspricht dies dem natürlichen Prozess der Pflanzen. Die verblühten Blumen werfen ihre Samen jetzt auf die Erde, diese überdauern bis in das neue Jahr und gehen dann neu auf. Teilweise benötigen Samen sogar ein paar Tage Frost, um überhaupt keimen zu können.
Folgende Pflanzen kommen bei mir im Garten für eine Aussaat im September in Frage:
- Wilde Möhre
- Kornblume
- Stockrosen
- Ringelblume
- Natternkopf
- Königskerze
- Pfirsischblättrige Glockenblume
Dies entspricht natürlich nur einen kleinen Teil an Pflanzen. Weitere Blumen kannst du auch aus meinen Trachtfließbandkalender entnehmen.
Aussähen der Pflanzen und Pflege
Die Aussaat der ein- und zweijährigen Pflanzen ist normalerweise nicht besonders anspruchsvoll. Entweder säe ich sie direkt bei der bestehenden Pflanze aus, weil mir der Standort gut gefällt, oder wähle einen neuen Ort, da sie hier gut im Beet aussehen würden.
Habe ich mich entschieden, an welchen Ort ich die Samen aussäen möchte, bereite ich den Boden leicht vor. Das heißt ich lockere den Boden und entferne ggf. die dortige Pflanze. Abhängig von der Pflanze setze ich die Samen in den Boden, oder verstreue sie nur oberflächig. Bei der Wilden Möhre beispielsweise werden die Samen 1-2 cm in den Boden eingebracht. Nach dem Säen gieße ich die jeweiligen Stellen an und halte sie wie Spinat und Co. die nächsten Tage feucht.
Anders als bei der Gemüseaussaat bin ich bei den ein- und zweijährigen Pflanzen sehr großzügig, was die Aussaat der Samen angeht. Bei der Kornblume ist es mir z.B. dieses Jahr passiert, das nur sehr wenige Samen aufgegangen sind. Um meine Chancen auf blaue Blüten im nächsten Jahr zu erhöhen, werde ich dieses Jahr mit der Aussaat der Kornblumen nicht geizig sein.
Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Säen und lasst mir gerne ein Kommentar dar, wenn dir der Beitrag gefallen hat oder du eine Frage hast.
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