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Ein wilder Garten: blühende Oase und Lebensraum für viele Tiere  

Nicht nur in Deutschland, auch auf der ganzen Welt fehlt es an unberührter Natur. Ein wilder Garten kann ein Anziehungspunkt für zahlreiche Tierarten sein und bietet ihnen einen schützenden Rückzugsort. Gleichzeitig versorgen heimische Pflanzen sie mit wichtigen Nährstoffen und tragen so zur Arterhaltung und Artenvielfalt bei. Scheue dich nicht vor der Arbeit, die ein wild angelegter Garten mit sich bringt. Denn die meiste Arbeit erledigt die Natur selbst. 

ein wilder Garten voller heimischer Pflanzen

Was ist ein wilder Garten?

Als Wildgarten wird ein Garten bezeichnet, in dem die Natur sich ausleben kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein wilder Garten nicht schön aussehen kann. Es bedeutet lediglich, dass man manche Pflanze auch mal stehen lässt, zuschaut und nur regulierend eingreift. Beispielsweise wenn eine Pflanze zu stark überhand nimmt.

Viele würden gerne einen Naturgarten anlegen, befürchten aber, dass sie den Anforderungen neben Beruf und Freizeit nicht gerecht werden können. Dabei besteht die größte Arbeit in der Planung, den wilden Garten zu gestalten und anzulegen. Einmal angelegt ist ein wilder Garten ein komplexes, in vielen Punkten eigenständiges Ökosystem mit wenig Aufwand.
 
Der Mensch ist hier oftmals nur stiller Beobachter. Ab und an ist etwas Arbeit nötig. Diese besteht hauptsächlich darin zu wässern, übermächtige Pflanzen zu regulieren, zu viel versamte Wildblumen einzudämmen und eventuell einen Pflegeschnitt bei Bäumen und Sträuchern durchzuführen. Der Rest geschieht von alleine.  

Warum einen wilden Garten anlegen?

Der wichtigste Punkt ist: weil wir wieder mehr Natur im Garten benötigen! Alle deutschen Gärten zusammengenommen machen fast 2% der Landfläche aus. Wenn jeder in seinem heimischen Garten etwas mehr Natur zulassen würde, wäre das schon eine ganze Menge.

Streng angelegte Blumenbeete, unkrautfreier Rasen – das mag dem ein oder anderen vielleicht gefallen und ästhetisch wirken, es ist aber keinesfalls natürlich und trägt, leider, zum Artensterben bei.

Seit Jahrzehnten ist die Anzahl der Insekten rückläufig, genau wie die unserer Gartenvögel und anderen Tiere, die früher in unseren Gärten lebten.

Eben weil ihnen schlicht die Natur im Garten fehlt. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, aber genauso Käfer, Würmer und Vögel, mögen und brauchen keine akkurat angelegten Beete. Viel wichtiger sind einheimische Pflanzen, gerne im Wildwuchs, auch gerne als große Blumenwiese angelegt. 

Das untenstehende Buch kann ich dir sehr ans Herz legen. Es erklärt, ausführlich, warum mehr Natur so wichtig ist und gibt Anregungen, wie man seinen Garten ein wenig wilder gestalten kann.

Mehr Natur im Garten: Einfache Projekte mit großer Wirkung für lebendige Vielfalt. #machsnachhaltig*
  • Rasen als Monokultur? Buchs als Klimaopfer? Das geht besser und bunter!
  • Dieses Buch zeigt dir den Weg zu mehr ökologisch wertvollem Grün und vielfältigem Leben in jeder Gartenecke. Mit einfachen Projekten, um Wildtiere anzulocken und artenreiche Lebensräume zu gestalten, ohne den bestehenden Garten komplett auf den Kopf zu stellen.
  • Wo geht was? Beete mit heimischen Pflanzen anreichern, mehr Wiese statt Rasen, tote Flächen beleben und Wildnis-Wohnraum schaffen.
  • Wusstest du zum Beispiel, dass aus einem Erdloch mit Hohlräumen, Steinen und Ästen das perfekte Winterquartier für die Erdkröte wird? Und ganz nebenbei wird dein Garten zum Nützlingsparadies.

Schau auch gerne mal bei meinem Artikel über die lieben Wildbienen vorbei. Hier findest du mehr Informationen, warum es so wichtig ist, heimische Pflanzen im Garten zu haben.

Wie lege ich einen wilden Garten an?

Der erste Schritt ist schon getan, wenn Du dir vorstellen kannst, einen wilden Garten anzulegen. Sich weg zu bewegen, von Standards, die mal als schön galten, von streng getrimmten englischen Rasen und festen Strukturen. Auch akurat angelegte Beete lassen sich in wunderbar blühende und insektenfreundliche Beete verwandeln. Großflächig mit Stauden und Bodendeckern bepflanzt, schaffst du einen wunderbaren Rückzugsort für zahlreiche Tierarten und einen Anziehungspunkt für viele Insekten. 
 
Auch hinter dem Haus in einer Ecke kannst du eine kleine Wildnis erschaffen und ein Stück Rasen als Wildblumenwiese anlegen. Setze dabei auf einheimische, ungefüllte Blumenarten oder greife direkt zu Wildblumen-Saatmischungen.

Möchtest du selbst den Naturgarten anlegen, kannst du auf hier heimische Sträucher, Büsche und Blumen setzen. In meinem Artikel „Ideen für den Naturgarten“ findest du viele Tipps, wie du anfangen kannst, mehr Natur in deinem Garten zu zulassen.

rosa Schafsgarbe im wilden Garten

Welche Pflanzen gehören in einen naturnahen Garten?

Mit einer bunten Blumenmischung, etwa aus Salbei, Schafsgarbe, Berglauch und Lavendel schaffst du herrlich duftende, farbenfrohe Akzente.

Saatmischungen sind auch eine gute Möglichkeit, schnell ein wenig mehr Wildnis in den Garten zu bringen. Achte nur darauf, dass diese möglichst „bienenfreundlich“ und mit regionalen Blumensamen angeboten werden.

Bienen retten: Über 30 heimische Blumen und Wildkräuter, spezielle Artenauswahl für den Nordwesten 50g*
  • Regio-Saatgut | Wildblumen Samen (mehrjährig) ausreichend für mindestens 50m² Blumenwiese | Blütenpracht von April bis November ?
  • Das Original mit über 30 verschiedenen heimische Blumen- und Kräutersamen | Ideales Blütenangebot für Bienen & andere Insekten ?

Beerensträucher wie Johannisbeeren, Brombeeren, Himbeeren ziehen nicht nur Insekten, sondern sind auch für den Menschen eine tolle Sache. Also eine „Win-Win-Situation“.

Generell kann man sagen, alles was in Richtung Obst geht, bringt Vielfalt und somit Leben in den Garten. Die Blüten bieten den Insekten Nektar, viele Insekten können Obstgehölze als Eiablageplatz verwenden und auch dessen Streuobst wird gerne von den Tieren angenommen.
 
Wichtig ist: chemische Dünger oder Pflanzenschutzmittel haben in einem wilden Garten absolut nichts verloren. Das zerstört die Artenvielfalt und trägt zum Artensterben bei. Viele Wirkstoffe wirken (trotz Werbeversprechen) gegen vielerlei Arten, somit auch gegen Nützlinge wie Marienkäfer und Co.

Meistens ist in einem etablierten wilden Garten aber auch gar kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nötig, da die Natur für jeden „Schädling“ einen Fressfeind parat hat und dieser sich nach einiger Zeit auch einstellt.

Allerdings benötigt der Mensch hierzu Geduld, denn die Natur braucht manchmal zwei, drei Wochen um sich darauf einzustellen. Wir Menschen tendieren leider oft zu Sofortlösungen. Wobei ich der Meinung bin, dass man immer noch Schritte einleiten kann, wenn die Natur es nicht selbst schafft. Dieser Fall ist bei mir aber bisher noch nicht eingetreten.

Diese zwei Falter haben einen kurzen Stopp in unserem wilden Garten eingelegt.
Diese zwei Falter haben einen kurzen Stopp in unserem wilden Garten eingelegt.

Mein wilder Garten – wo anfangen?

Ob du deinen Garten komplett umgestalten und wild anlegen möchtest oder doch nur in einzelnen Bereichen einen wilden Garten anlegen möchtest, ist dir überlassen. Es kommt zunächst einmal nur darauf an, dass überhaupt in dieser Richtung umgedacht wird. Ein wilder Garten hat eine ganz eigene Faszination, egal, ob es nur eine kleine Ecke ist oder eine groß angelegte Fläche.  

Dieses Buch gehört auch zu meinen absoluten Favoriten. Wenn dich das Gestalten mit Wildblumen und Ideen für Beetgestaltungen interessiert, ist dieses Buch definitiv was für dich. 

Wild & bunt: Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen gestalten*
  • Das Artensterben hat bedrückende Ausmaße angenommen. Wer etwas dagegen tun möchte, braucht vor allem eines: einen tierfreundlichen Garten mit heimischen Wildpflanzen.
  • Simone Kern zeigt, wie man einen Garten gestaltet, der Vögeln, Insekten und anderen Tieren Lebensraum bietet. Sie stellt Gestaltungsbeispiele für trockene, feuchte, steinige und andere typische Gartenbereiche vor, inklusive Musterbeeten und Einkaufslisten für geeignete Wildpflanzen.
  • Ausführliche Pflanzenporträts informieren u.a. über Standort, Pflege und ökologischen Nutzen von rund 70 heimischen Stauden, Bäumen, Sträuchern und Gräsern. KOSMOS – konsequent nachhaltig. Produziert nach dem zertifizierten Cradle-to-Cradle-Prinzip.


Mit der Zeit wird sich dein wilder Garten immer weiter etablieren und es wird ein Gleichgewicht entstehen. Dann kann es sogar passieren, dass er Tierarten beherbergt, wie zum Beispiel den Igel, die du sonst kaum noch zu sehen bekommst. Und genau das ist es, was zählt, viele (leider selten gewordenene) Tiere leisten einen großen Beitrag zur ökologischen Vielfalt. 

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