In diesen Beitrag dreht sich alles um den Sommerschnitt von Lavendel und Co. Auch in meinem Garten gibt es ein paar mediterrane Halbsträucher. Allem voran der bereits erwähnte Lavendel. Zur Art der Halbsträucher zählen sehr viele mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Salbei, Thymian und Ysop, aber auch die Bartblume oder der Weihnachtsstern. Viele dieser sogenannten Halbsträucher sind nicht direkt einheimisch und daher meist auch nicht winterhart. Oftmals werden sie hier als einjährige Pflanzen (wie etwa der Weihnachtsstern oder der Schopflavendel) im Handel angeboten. Da der Lavendel im speziellen ein paar Schnittmaßnahmen benötigt, um lange schön zu bleiben, gehe ich speziell auf diesen ein. Zusätzlich betrachte ich in diesem Beitrag alles über Halbsträucher, den Schnitt und die Vermehrung über Stecklinge.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Halbsträucher
Halbsträucher sind keine Stauden, aber auch keine Sträucher. Sie sind eine Zwischenart und gehören zu den sogenannten „Chamaephyten“ Diese umfassen auch wieder mehrere Arten, etwa Zwergsträucher wie die Besenheide oder der Färberginster. Auch Spaliersträucher gehören zu dieser Gattung. Diese liegen flach auf dem Boden auf und bilden ihre Zweige bodennah aus. Dadurch sind sie für besonders raue Gegenden gut geeignet. Zu dieser Gattung zählt zum Beispiel die Teppich- Weide oder der Zwerg- Kreuzdorn.
Halbsträucher sind mehrjährig und daran zu erkennen, dass sie im unteren Teil verholzen, also eine feste Rinde bilden. Meistens werden Halbsträucher auch nicht so groß, sodass sie auch gut in kleine Beete integriert werden können. Viele Halbsträucher stammen aus südlicheren mediterranen Gefilden, der bekannteste Halbstrauch hierzulande wird der Lavendel sein. Viele mediterrane Kräuter sind ebenso Halbsträucher. Etwa Rosmarin, Salbei und Thymian. Tendenziell mögen die meisten Halbsträucher eher trockene, sonnige Standorte und vertragen keine Staunässe.
Da Lavendel und ähnliche Pflanzen aus eher südlicheren Regionen stammen, sind sie in Deutschland nicht immer winterhart. Strenge Winter überstehen sie oft nicht. Hier in Rheinland-Pfalz sind die Winter großteils nicht so streng, sodass viele mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Thymian, Rosmarin aber auch Feigen und Mandelbäume hier sehr gut gedeihen. Selbst der hier als einjährig angebotene Schopflavendel, welcher weitaus empfindlicher mit Frost ist, kann bei uns mehrere Winter überstehen.
Halbsträucher wie den Lavendel schneiden
Damit der Lavendel, oder aber beispielsweise auch der Rosmarin, über Jahre hinweg eine schöne Form behalten, ist es notwendig sie zu schneiden. Den Lavendel sollte man sogar zweimal im Jahr schneiden. Bei Rosmarin und Konsorten kann man das auch machen, es ist aber nicht unbedingt notwendig. Mit dem Schnitt verhindert man das typische „Auseinanderfallen“ vom Lavendel oder Rosmarin. Sie verkahlen ansonsten an den verholzten Trieben und sehen nicht mehr schön aus. Beim Schneiden von Lavendel und Co. sollte man immer eine scharfe Schere verwenden, damit die Enden der Pflanzen nicht ausfransen. Hier kann ich die Felco wirklich wärmstens empfehlen! Sie ist ihr Geld wirklich wert.
Lavendel sollte einmal im Frühjahr und einmal im Sommer zurück geschnitten werden. Hier wird die sogenannte Zwei-Drittel-Ein-Drittel-Regel angewandt. Im Frühjahr werden die Halbsträucher um gute zwei Drittel eingekürzt, dabei muss man darauf achten, nur die grünen Triebe abzuschneiden. Es sollte auch darauf geachtet werden, nicht in das alte verholzte Holz zu schneiden. Hier treiben die Pflanzen nicht mehr richtig aus. Diese verholzten Teile bilden das Gerüst der Halbsträucher und bilden kaum noch Knopsen. Daher treiben Lavendel und Co. im unteren Bereich nicht mehr so schön aus und wachsen nur noch spärlich nach.
Im Sommer erfolgt der sogenannte Sommerschnitt. Wenn der Lavendel verblüht ist, ist die richtige Zeit zum zurückschneiden. Bei diesem Schnitt werden beim Lavendel nur die langen Stiele mit den Blüten abgeschnitten, ungefähr bis zum Beginn der ersten silbrigen älteren Blätter.
Um den Lavendel zu schneiden, nimmt man sich immer wieder eine Hand voll Lavendelblüten und schneidet diese über den ersten silbernen Blättern ab.
Auch bei anderen Kräutern wie Thymian und Rosmarin funktioniert das, aber beispielsweise bei der Bartblume ist Vorsicht geboten, denn diese sollte nur einmal im Frühjahr geschnitten werden. Sie blüht erst ab August und am einjährigen Holz. Man darf also auch hier nicht alle Halbsträucher über einen Kamm scheren.
Rosmarin bzw. andere Halbsträucher schneiden
Rosmarin sollte erst nach der Blüte im Mai geschnitten werden, allerdings kann man ihn bis in den Herbst hinein abernten und ihn so immer wieder ein bisschen in Form schneiden. Ich persönlich schneide lieber alles auf einmal ab, um die Rosmarinblätter zu trocknen und um Stecklinge daraus zu ziehen. Und, um die Form des Rosmarins zu erhalten, da er in dieser Zeit nochmal stark austreibt. Hier kann man noch einmal gut sehen, in welcher Form er wachsen wird und gegebenenfalls eingreifen. Eine genaue Anleitung zum Schnitt habe ich in dem Artikel: „Chelsea Shop und Stecklinge ziehen“ beschrieben.
Das Gleiche für den Form gilt für den Thymian, auch hier korrigiere ich diese, ernte ihn, und trockne die Blätter. Bei anderen Halbsträuchern, wie oben genannte Bartblume, wird dies nicht gemacht, da sie entweder erst später blühen oder diese die zusätzlichen Schnitte nicht so gut vertragen. Bisher habe ich im Sommer keine weiteren Halbsträucher geschnitten, es ist natürlich möglich, dass man auch andere Halbsträucher zur jetzigen Zeit schneiden kann. Wenn ihr da mehr wisst, könnt ihr mir gerne auf Instagram oder in den Kommentaren eine Nachricht hinterlassen.
Stecklinge ziehen
Von Rosmarin und Lavendel möchte ich gerne noch ein paar weitere Pflanzen im Garten haben, darum schneide ich mir mehrere Zentimeter lange Triebe der bestehenden Pflanze ab, entferne die unteren Blätter circa bis zur Hälfte und stecke sie in einen Topf mit feuchter Blumenerde. Die Erde sollte in den nächsten Wochen nicht austrocknen. Am besten wird der Topf mit den Stecklingen an einen geschützten Standort gestellt. Dort können sich die Wurzeln entwickeln und die neuen Pflänzchen nach circa 4 Wochen umgetopft oder ausgepflanzt werden.
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