Meiner Meinung nach ist ein Naturgarten ein bisschen persönliche Definitionssache. Natürlich gibt es ein paar Anhaltspunkte, an welche man sich halten sollte, aber ich denke, jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein guter Schritt.
Der Naturnahe Garten, Ökogarten oder Naturgarten hat einen integrativen Ansatz zwischen Mensch und Natur. Im Naturgarten werden heimische Wildtiere und Wildpflanzen (Fauna und Flora) besonders gefördert. Die Gestaltung orientiert sich an den Vorbildern der Natur. Das Bild des Naturgartens gleicht meistens einem natürlich gewachsenen Raum, die jedoch von Menschenhand geplante, angelegte und gepflegte Räume sind. Bei jüngeren Entwürfen sind zunehmend auch formale Elemente vorhanden. Bei der Bepflanzung werden einheimische Arten bevorzugt, die langlebig sind und wenig Pflege benötigen (Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten).
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturgarten
Wer sich mit dem Naturgarten auseinander setzt, hat ja auch schon ein bestimmtes Bild von seinem Garten. Was er machen möchte und wie das Ganze aussehen soll. Und wenn man anfängt sich mit dem Naturgarten zu beschäftigen, ist auch meist der ökologische, nachhaltige Aspekt ein Faktor.
Inhaltsverzeichnis
Welche Pflanzen gehören in einen Naturgarten?
Je nachdem wo man sich einliest, wen man fragt, ist das immer recht unterschiedlich. Jeder hat seine eigene Meinung darüber. Die einen verteufeln alles, was nicht einheimisch ist aus ihrem Garten, was vollkommen ok ist und wieder andere definieren mehrjährige bienenfreundliche Stauden aus allen Herren Ländern als Naturgarten. Aber alle haben den Hintergrund, nach bestem Wissen und Gewissen der Natur etwas Gutes zu tun.
Ich persönlich habe mir auch meine eigene Meinung gebildet und finde: „Die Mischung macht’s“. Ich denke, wenn man hauptsächlich bienenfreundliche, möglichst einheimische Pflanzen in seinem Garten zulässt, kann man auch getrost etwas für sich in den Garten pflanzen. Der Garten soll ja für jeden etwas bieten. Für mich ist das beispielsweise eine Edelrose.
Und in meinem naturnahen Garten gibt es ausländische gezüchtete Pflanzensorten. Zum Teil, weil sie mir einfach gefallen, teilweise auch in Ermangelung der einheimischen Form. In den üblichen Gartencentern in der Umgebung bekommt man nicht immer die einheimischen Versionen, zum Teil können diese nicht einmal bestellt werden, wenn es sich um zu „exotische“ Einheimische handelt. Allerdings habe ich hier den Eindruck, dass sich das Bewusstsein dafür derzeit wandelt und einheimische Pflanzen immer mehr im Kommen sind.
Wer klein anfangen will, kann sich erst einmal die ökologisch sehr vielfältig nützlichen Pflanzen anschauen. Sprich, Pflanzen die viele Bienen anlocken, die vielen Schmetterlingsraupen als Nahrung dienen oder die Vögel als Nistplatz und als Nahrungsquelle dienen. Da kann man zum Beispiel bereits mit einem Obstbaum im Garten viel bewirken.
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Oder aber man sät an einem Platz im Beet ein- oder zweijährige Pflanzen. Diese sind meist sehr farbenprächtig, wachsen schnell und man kann schnell viele Insekten beobachten. Wenn man sie nicht aussamen lässt, ist diese Bienenweide nur ein-, beziehungsweise zweijährig. So kann man sich langsam an den „wilden“ Garten herantasten und ausprobieren.
Was gehört in einen ökologischen Garten?
Pflanzen! Kein Schotter, kein Plastik. Ein ökologischer Garten muss leben können. Und das kann er nur, wenn die Erde lebt. Die Mikroorganismen im Boden brauchen Nahrung und Wasser. Das alles kommt durch sogenannte Unkrautfliese nicht mehr in den Boden. Zumeist wird noch eine dicke Schicht Schotter darüber gekippt und der Boden verdichtet sich zu einem betonartigen Gemisch. Er trocknet aus und die Kleinstlebewesen sterben.
Ein ökologischer Garten braucht jede Form von Lebewesen, da das der natürliche Kreislauf ist. Die Mikroorganismen zersetzen Laub und „Abfall“ der Natur zu Humus, dieser wird von den Pflanzen zum wachsen benötigt. Die Mikroorganismen werden von größeren Tieren gefressen, Insekten von Säugetieren wie dem Igel oder Vögeln. Und diese widerum von Raubtieren. Daher ist es wichtig, im Garten auch auf die Kleinen acht zu geben.
Wie oben bereits erwähnt, ist ein naturnaher Garten immer auch Ansichtssache. Für mich gehört eine große Biodiversität in Form von vielen einheimischen Pflanzen dazu. Auch das Trachtfließband sollte meiner Meinung nach nicht aus den Augen verloren werden.
Was gehört nicht in einen ökologischen Garten
In einen ökologischen Garten gehört es zum guten Ton, kein Gift und keinen Torf einzusetzen. Torf ist eine der größten Umweltsünden, die nicht unterstützenswert ist. Er hat gute Eigenschaften um den Boden im Garten zu verbessern, das lässt sich nicht bestreiten. Aber dieser gute Boden ist vorallem für die allseits beliebten Gartenpflanzen, welche in keinster Weise an unser Klima angepasst sind und sehr empfindlich auf schlechte Böden reagieren, wichtig. Torf, beziehungsweise die Moore speichern enorm viel CO² und bieten eine unglaubliche Vielfalt an Flora und Fauna. Und trotzdem werden heute immer noch Moore trockengelegt und Torf abgebaut.
Leider ist es heute noch mehr als üblich Torf in Blumenerde zu mischen! Auch Gärtnereien und Gartencenter verkaufen all ihre Pflanzen in torfhaltiger Erde. Mir war das tatsächlich lange Zeit nicht bewusst. Das Verwenden von Torf finde ich persönlich furchtbar, allerdings ist es mir nicht möglich dies ganzheitlich zu ändern. Also habe ich die Zwischenlösung gewählt und kaufe möglichst wenig Pflanzen in Gartencentern und verwende zuhause nur Blumenerde ohne Torf. Ganz ohne Torf geht es erst, wenn auch Pflanzen in torffreier Blumenerde verkauft werden.
Gift und chemische Dünger sollten in einem ökologischen Garten überhaupt nicht verwendet werden. Auch schon in meinem Garten davor habe ich kein Gift eingesetzt. Ich habe es nicht gebraucht. Klar ist es ärgerlich, wenn einem eine Armada an Schnecken oder Raupen des Kohlweislings Pflanzen in kürzester Zeit zunichte machen. Aber sind wir mal ehrlich. Woran liegt das? Meist an Monokultur und wenig bis keinen Fressfeinden. Um diese zu fördern, ist es wichtig, einfach mal abzuwarten. Meist stellt sich der Fressfeind des jeweiligen „Schädlings“ von selbst ein.
Bestes Beispiel dafür ist meine Süßkirsche. Sie wird, seitdem wir sie gepflanzt haben, immer sehr stark von Blattläusen malträtiert. Aber mit etwas Geduld (ja da muss man sich echt am Riemen reißen) regelt das die Natur von selbst. Nach vier bis fünf Wochen ist der Spuk vorbei und Massen an Marienkäfern, Florfliegenlarven und Meisen fressen die Blattläuse auf.
Und dem Baum geht es gut. Er blüht und trägt auch Früchte. Man muss der Natur nur die Zeit zum reagieren geben. Mit Spritzmittel geht das natürlich schneller, aber dadurch töten wir ja nicht nur Blattläuse. Sondern auch Marienkäferlarven, Florfliegen, Bienen etc. Zum einen durch die direkte Gifteinwirkung und zum anderen durch das Entziehen der Nahrungsgrundlage. Und diese Tiere widerum dienen ja auch wieder anderen Tieren als Nahrung.
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