Wer kennt sie nicht, die hübschen schwarzen Vögel mit dem gelben Schnabel? Amseln sind eine der am weitesten verbreiteten Gartenvögel in unseren Gärten.
Ursprünglich waren sie Waldbewohner, die aber durch ihre Anpassungsfähigkeit und den Rückgang ihres natürlichen Lebensraumes in die heimischen Gärten abgewandert sind. Die Amsel ist für mich einer meiner liebsten Gartenbewohner, denn sie erinnert mich an meine Kindheit.
In unserem Garten gab es ein Amselpaar, welches jedes Jahr auf dem Dachbalken gebrütet hat. Nach einigen Jahren hat sich ein weiteres Paar in unserem Garten niedergelassen und ich vermute, es war ein Kind dieses Vogelpaares.
Denn dieses Männchen hatte fast keine Scheu vor uns. Ein Jahr zuvor ist nämlich ein Amselküken aus dem Nest gefallen und wir haben es aufgepäppelt.
Irgendwann war es nicht mehr da und wir Kinder waren sehr traurig darüber. Allerdings kam im darauffolgenden Jahr ein Amselpaar in unseren Garten und nistete in unserem Carport.
Dieses Männchen kam immer sehr nah an uns heran und blieb teilweise nur einen Meter von uns entfernt sitzen. Ich erinnere mich oft an diese Geschichte, wenn ich eine Amsel sehe.
Und damit auch Du diesen intelligenten Vogel und seine Eigenarten schätzen lernst, habe ich dieses Porträt geschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Wie sehen Amseln aus?
Die Vögel sind etwa 24- 26 Zentimeter groß, die Männchen sind schwarz gefärbt, mit gelben Augenringen und einem gelb bis orangenen Schnabel.
Die Weibchen sind unauffälliger gezeichnet, sie sind dunkelbraun mit einem eher braunen Schnabel. Sie sind größer als Rotkehlchen und Kohlmeisen und wiegen ausgewachsen etwa 110 Gramm.
Eine ausführliche Beschreibung der Amsel und anderer Gartenvögel kannst Du auf dieser Seite nachlesen.
Eigenheiten der Amseln
Die Gartenvögel zählen zu den echten Drosseln, singen sehr schön und sind ungemein intelligent. Ursprünglich sind sie in Europa heimisch, heute aber auch in weiten Teilen der Erde verbreitet.
Man findet sie heute auch in Afrika und Asien. Ihr lateinischer Name ist Turnus merula. Die Männchen singen vorwiegend am frühen Morgen, aber auch spät am Abend.
Hauptsächlich singen sie, um ihre Reviere zu verteidigen und Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Sie besitzen eine große Variation an Gesängen, teilweise sogar regionale Unterschiede.
Da sie sehr intelligent sind, können die Amseln sogar Pfiffe und Geräusche nachahmen. Zu ihren Feinden zählen Sperber, Katzen, Eichhörnchen, Elstern und die ganzen Insektizide und Pestizide, welche die Nahrung der Vögel vergiften. Zur Erklärung: Eichhörnchen stehlen die Eier der Amseln aus dem Nest.
Er gehört zu den weniger scheuen Gartenvögeln und hat sich an den Menschen gewöhnt.
Wie leben Amseln?
Eigentlich sind diese Vögel Teilzieher. Das bedeutet, dass sie teilweise im Winter in südlichere Teile der Erde ziehen. In Deutschland sind die Winter allerdings nicht so hart, so dass die beliebten Gartenvögel oftmals ganzjährig bei uns in Deutschland leben.
Teile der Population ziehen aber über Winter aus nördlicheren Gegenden zu uns nach Deutschland. Die Singvögel gehören zu den tagaktiven Vögeln und beziehen Reviere, die sie durch ihr Singen verteidigen.
Bei der Paarbildung nimmt das Männchen ein Revier in Anspruch, das Weibchen sucht sich meist daraufhin das Männchen mit dem passenden Revier aus.
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Manche Paare bleiben auch länger als eine Brutperiode zusammen und wählen dann gemeinsam ein Revier aus. Mehrheitlich bleiben die Paare nur eine Brutzeit zusammen, manche Paare sind aber auch länger zusammen.
Die Amseln brüten zwei- bis dreimal im Jahr von März bis Juli . Sie legen jedes Mal circa drei bis sechs Eier von bläulicher Farbe. Die Eier werden ungefähr zwei Wochen ausgebrütet, danach beginnt die kräftezehrende Ernährung der Jungvögel.
Nach weiteren zwei Wochen werden die Jungvögel flügge und verlassen das Amselnest. Sie werden aber immer noch von den Eltern mit Nahrung versorgt.
Die Vögel bauen ihr Nest vorwiegend in Hecken, dichtem Gestrüpp und Bäumen. Aber auch an Häusern, beispielsweise in einer Efeuhecke oder auf einem Dachbalken.
Meistens bauen sie pro Brut ein neues Nest, um Fressfeinden nicht die Möglichkeit zum Räubern zu geben. Allerdings habe ich auch schon Amseln beobachtet, die ihr Nest mehrfach benutzt haben.
Was fressen Amseln?
Als ursprüngliche Waldbewohner suchen sie ihr Fressen vorwiegend am Boden, in dem sie Laub und Erde beiseite scharren und Essbares aufsammeln.
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Sie zählen zu den sogenannten Bodenfressern, wie auch das Rotkehlchen und der Buchfink. Vorwiegend fressen sie weiches Futter, wie etwa Regenwürmer und andere Insekten, welche sie in der Erde finden.
Auch Beeren und Fallobst gehören auf ihren Speiseplan. Harte Körner fressen sie hingegen weniger.
Für ihren Nachwuchs suchen sie vorwiegend nach Insekten, vorallem Regenwürmer stehen ganz oben auf dem Speiseplan. Aber auch Beeren und andere Früchte sind für Amseljungvögel eine Delikatesse.
Was kann ich Amseln füttern?
In einem naturnahen Garten sollte es meistens etwas zu Fressen geben. Etwa die Beeren der Eberesche, aber auch die Beeren des Efeus sind bei den Amseln und vielen weiteren Gartenvögeln sehr beliebt.
Warum der Efeu sowieso so wertvoll ist, könnt ihr in meinem Artikel „Heimische Heckenpflanzen, die Alternative zu Thuja und Kirschlorbeer“ nachlesen.
Spezielles Amselfutter enthält neben Haferflocken und anderen weichen Körnern auch Beeren, wie die getrockneten Beeren des Weißdorns oder der Eberesche, meist aber auch Rosinen.
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- Ganzjährig füttern – ganzjährig helfen.
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Speziell für Weichfutterfresser bietet es sich an, Äpfel in die Bäume zu hängen. Am besten ist es hier, die Äpfel komplett als ganze Frucht aufzuhängen, da diese dem Frost länger standhalten und nicht so schnell verderben. Die Früchte können auch auf den Boden gelegt werden.
Wie und wo überwintern Amseln?
Amseln gehören zu den Zugvögeln und fliegen im Winter oft in südlichere Gefilde. So finden sich in der kalten Jahreszeit mehr Amseln aus Skandinavien bei uns ein.
Andere ziehen allerdings auch aus Deutschland weiter in wärmere Regionen. Die Vögel gehören zu den sogenannten Teilziehern und fliegen nicht immer davon.
Viele Tiere bleiben ganzjährig hier und trotzen der Kälte. Wie die Vögel entscheiden, ob sie wegziehen oder bleiben, ist noch nicht geklärt.
Es steht allerdings fest, dass die Vögel, die in wärmere Gefilde ziehen, oftmals eine höhere Überlebenschance haben als Tiere, die in Deutschland bleiben.
Wie locke ich Amseln in den Garten?
Die beliebten Singvögel sind in jedem Garten gerne gesehen. Im Allgemeinen ist es wichtig, den Garten naturnah zu gestalten.
Hierzu solltest Du darauf achten, dass es heimische Pflanzen in Deinem Garten gibt und es Strukturen gibt, in welchen sich die Vögel verstecken können. Hierzu kannst du gerne auch meinen Artikel mit Tipps für einen vogelfreundlichen Garten lesen.
Wo schlafen Amseln in der Nacht
Die Singvögel sind bei ihrem Schlafplatz sehr gesellige Tiere. Sie sammeln sich meist in Hecken mit bis zu hundert Tieren und übernachten gemeinsam.
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Ich wollte unbedingt eine amselige Szene weitergeben, die die Intelligenz dieser Vögel so eindrücklich beschreibt:
Wir haben in unserem Garten Bonsais und zur Präsentation dieser im Hintergrund eine etwa 2 m hohe Abgrenzung mit einem etwa 8 cm breiten Balken. Ich wurde aufmerksam, als eine Amsel auf diesem Balken vor und zurück hüpfte. Eine Katze hatte sich gerade auf diesem Balken angeschlichen und versuchte die Amsel zu schnappen. Diese entfernte sich aber mit gebührendem Abstand zur Katze. Als diese innehielt, hüpfte sie dem Raubtier wieder entgegen und lockte: „Komm, hasch mich!“ Dieses Vor und Zurück wiederholte sich, bis die Katze endlich von einer vermeintlich gefahrenvollen Stelle weggelockt wurde. Ich bewundere den Mut dieses Amselvaters, der seine Brut eindrucksvoll einer großen Gefahr entzog.
Eine schöne Geschichte! 🙂