Ich freue mich, einen besonderen Gastbeitrag mit Dir zu teilen. Da ich selbst schon länger darüber nachdenke, Zwerghühner in meinem Garten zu halten, kam mir dieser Gastbeitrag sehr gelegen. Robert Brungert von www.huehner-ratgeber.de hat freundlicherweise einen Artikel zu diesem Thema verfasst, den ich Dir nicht vorenthalten möchte. Er hat sich auf Haustiere im Garten spezialisiert. Vor allem Hühner und Kaninchen, aber auch Meerschweinchen und andere Haustiere werden auf seinem Blog thematisiert. Im naturnahen Garten geht es auch um Vielfalt, so sind auch Haustiere im Garten herzlich willkommen.
Unsere Großeltern hatten zur Selbstversorgung noch ein paar Hühner und pflegten einen Gemüsegarten. Dank der guten Angebotslage ist heute die Selbstversorgung allerdings nicht mehr nötig. Dennoch etabliert sie sich heute erneut als Hobby oder als Lebensphilosophie.
Hühner sind nicht nur fantastische Haustiere, sondern spielen in der Selbstversorgung im eigenen Garten auch eine große Rolle. Deswegen sind sie wieder häufiger in Gärten anzutreffen.
Hühner sind Fleisch- und Eierlieferanten, wer aber nur Eier oder ein tolles anfängerfreundliches Haustier haben möchte, ist mit Zwerghühnern bestens beraten, da sie sich bereits auf kleinem Gelände mit einem kleineren Hühnerstall gut halten lassen.
Von Natur aus sind Hühner gesellig und sollten daher wenigstens zu dritt sein. Ist ein Hahn dabei, wären vier bis fünf Hühner besser. Bis zu 20 Hennen sind allerdings denkbar.
Hier liegt die Grenze in Wohngebieten, da diese Zahl der Hühnerhaltung bei einem eventuellen Rechtsstreit meistens noch als geduldete Kleintierhaltung gilt.
Dennoch wäre es natürlich sinnvoll, vorab die angrenzenden Nachbarn kurz um ihre Meinung zu fragen und vielleicht mit ein paar Eiern zu ködern.
Viele Großrassen gibt es als verzwergte Form. Diese verzwergten Hühnerrassen haben meistens sehr ähnliche Wesenszüge wie die Großrassen.
Doch wegen der geringeren Größe sind Zwerghühner meist etwas flinker, temperamentvoller und sie können oftmals besser fliegen. Das gilt sicherlich nicht generell, da es auch Zwerghühner gibt, die kaum oder gar nicht mehr vom Boden abheben.
Zwerghühner die nicht fliegen, werden bodenständige Hühner genannt.
Diese Bodenständigen Zwerghühnern sind beispielsweise:
– Zwerg-Amrock
– Zwerg-Barnevelder
– Zwerg-Brahma
– Zwerg-Lachshühner
– Zwerg-Wyandotten
– Zwerg-Seidenhühner
Diese Hühnerrassen gelten als anfängerfreundlich und lassen sich zumeist mit weniger Platzbedarf halten.
Da der Fokus aber meist auf der Eierproduktion liegt, ist die Anzahl der gelegten Eier nicht unwichtig. Bis auf die Zwerg-Seidenhühner und Zwerg-Brahma legen verzwergte Rassen im ersten Legejahr deutlich über 100 Eier, deren Gewicht rund 40 Gramm erreichen kann.
Wer vier Hennen pflegt, hat in der Legesaison rund 2 bis 3 Eier am Tag. Jede Rasse bringt ihre eigene Besonderheit mit. Demnach sind Zwerg-Seidenhühner wegen des zerschlissenen Gefieders bei Regenwetter auf einen Unterstand angewiesen.
Das bietet sich auch für Zwerg-Lachshühner mit ihrem lockeren Federkleid an. Für diese und andere Barthühner wäre zudem auf Tränken, Futternäpfe und Futter für Bart- und Haubenhühner zu achten. Denn: Klebt das Futter im Bart, führt das zu Federpicken und lockt Parasiten an.
Zwerg-Seidenhühner und auch Zwerg-Brahma schlafen vorwiegend auf dem Boden oder auf Hühnerstangen, die dicht über dem Boden hängen, da sie gar nicht fliegen können. Die meisten anderen Rassen wollen in der Nacht höher hinaus. So sollten im Hühnerstall ausreichend Sitzstangen in geeigneter Höhe vorhanden sein.
Viele Zwergrassen sind hektisch und scheu. Das trifft auf die oben genannten nicht zu, sie eignen sich gut als Haustiere und können schnell zahm werden.
Sicherer Hühnerstall und Auslauf am Tag
Der Hühnerstall kann für Zwerghühner, dank der Größe, etwas kleiner ausfallen, sollte in seiner Aufteilung jedoch mit den Ställen für „die Großen“ identisch sein:
- Hühnerstangen über dem Kotbrett zu der einen Seite, leicht erhöhte Futterstelle und noch etwas höher gelegene Legenester zur anderen Seite. Wichtig ist, dass die Legenester gut erreicht werden. Es sollen wenigstens zwei sein, aber auf drei Hennen im Schnitt eines.
- Der Stall sollte möglichst nicht dunkel sein, etwas Sonnenlicht sollte in den Stall fallen können. Hühner mögen frische und trockene Luft, allerdings keine Zugluft.
- Am meisten freut es die Hühner, wenn die Hühnerklappe mit der Sonne aufgeht. Sie möchten den ganzen Tag draußen sein. Wichtig ist nur, dass sie zum Abend alle im sicheren Stall sind und keine Beutegreifer hineinkommen.
- Am Tag suchen die Hühner hauptsächlich nach Futter oder ruhen im Staubbad. Sie fühlen sich wohl, wenn sie Deckung finden, daher sind große offene Wiesen nicht optimal.
- Hühner scharren gerne, was manchen Gärtner von der Haltung von Hühnern abhalten kann. Aber je mehr Auslauf die Hühner haben, umso weniger Schaden richten sie an der Vegetation an.
- Daher ist es ratsam pro Zwerghuhn etwas über 4 m² Auslauf bereitstellen zu können. Am besten ist es sicherlich, das ganze Grundstück einzuzäunen und die Hühner frei laufen zu lassen.
Futter für die Zwerghühner
Egal ob groß oder klein, Hühner sind Allesfresser. Wegen der Legeleistung ist es jedoch wichtig, dass bestimmte Nährstoffe und Kalzium in ausreichender Menge aufgenommen werden können.
Hühner picken gerne Gräser und Kräuter. Sie fressen auch Beeren und Fallobst. Am liebsten sind ihnen aber Würmer und Insekten.
Bei ausreichend Auslauf können die Hühner auch im Freilauf fast vollständig ihren Tagesbedarf decken. Dann reicht es, ihnen eine Körnermischung mit einer Kalziumquelle (wegen der Eiproduktion) anzubieten.
Wird die Nahrung im Freilauf knapper, ist eine ausgewogene Futtermischung für Hühner zu empfehlen. Es gibt verschiedenste Alleinfutter, wie etwa Junghennenfutter und Legefutter. Hennen nach der Mauser halten manchmal eine Legepause, dann kann ihr Legefutter mit Körnern ergänzt werden, da sie weniger Eiweiß benötigen.
Zwerghühner benötigen nicht nur weniger Platz, sondern sie fressen natürlich auch weniger als Großrassen Daher sind sie im Unterhalt auch deutlich günstiger und attraktiver für kleinere Gärten. Eine klassische Legehenne frisst 130 Gramm Legefutter am Tag, ein Zwerghuhn je nach Größe eher die Hälfte.
Zwerghühner als Haustiere
Zwerghühner sind wegen des Platzbedarfs leicht zu halten und lassen sich durchaus auch dressieren. Sie sind zudem robust und werden schnell zahm.
Hühner sind intelligente Tiere, mit Futter lassen sie sich gerne ködern. Wer einige Zwerghühner hält und diese als Haustiere pflegt, kann ihnen mit etwas Geduld sogar Tricks beibringen.
Man fängt damit an, ein typisches Geräusch zu machen, wenn es Futter gibt und beginnt langsam mit kleinen Kunststücken. Hühner lernen am einfachsten durch Beobachtung. Wenn es ein anderes Huhn vormacht und es hinterher ein Leckerchen wie einen getrockneten Mehlwurm gibt, machen die anderen gerne mit.
Klassische Kunststücke für Hühner sind:
– durch einen Reifen springen
– über eine Stange balancieren
– auf einen Gegenstand oder die Hand springen
– Slalom durch Hindernisse laufen
Hühner freuen sich über die Zuwendung und werden sehr anhänglich. Deswegen sollten sie nicht immer, sondern nur in bestimmten Situationen Futter erhalten. Sonst können die kleinen Gartenhühner sehr nervig werden.
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